CryptoPunks: Legendäres NFT Projekt erlebt ein umstrittenes „Zurück in die Zukunft“

Die exklusiven 10.000 CryptoPunks NFTs werden gemeinhin als die Geburtsstunde für den Eintritt der kreativen NFT Sparte in den Kunstmarkt angesehen. Jetzt bewegen Details aus dem Startjahr 2017 die Szene.

Die umstrittene NFT Sparte der Kryptobranche macht wieder einmal Erfahrungen, bei denen Millionen von US-Dollar im Spiel sind. Konkret geht es um die CryptoPunks, die mit dem NFT Boom in 2021 rasante Wertzuwächse verzeichneten. Dabei stachen die CryptoPunks deshalb aus der Masse heraus, weil sie schon seit 2017 existieren und damit zu den Pionier-Projekten zählen, die Kunst und Krypto miteinander verbinden. 10.000 CryptoPunks wurden ursprünglich von dem Kreativstudio Larva Labs generiert und einige von ihnen haben auf dem freien Markt mittlerweile Preise von mehr als 1 Million US-Dollar erzielt. Doch was viele Investoren und Sammler vermutlich nicht wussten: Als die CryptoPunks starteten, waren in den zugrunde liegenden Smart Contracts für die NFTs ein schwerwiegender Fehler enthalten. Um diesen zu beheben, wurden fast identische NFTs für CryptoPunks ausgegeben.

Da die ursprünglichen CryptoPunks mit ihrem fehlerhaften Smart Contract im Grunde nicht handelbar wurden, gerieten sie weitgehend in Vergessenheit. Doch im letzten Jahr fanden findige Entwickler eine Möglichkeit, die V1 CryptoPunks (für Version 1) als Wrapped Token wieder dem Markt zuzuführen. Larva Labs reagierte nicht gerade amüsiert und sprach diesen NFTs zunächst Authentizität und offiziellen Charakter ab. Doch als dann herauskam, dass ungeachtet dieser öffentlichen Position die Gründer von Larva Labs mit V1 CryptoPunks Geld machten, war der Streit zwischen Community und Larva Labs nicht mehr zu verheimlichen.

CryptoPunks Version 1 und Version 2 – Unterschiede können viel Geld wert sein

In diese Situation platzte dann im Ärztlichen 2022 der nächste Gamechanger: Larva Labs verkaufte die wertvollen Markenrechte von CryptoPunks an die Konkurrenz von Yuga Labs. Das Kreativstudio hat mit Bored Ape Yacht Club ein eigenes Referenzprojekt im Portfolio. Und Yuga Labs versicherte sofort, keine Copyright-Klagen wegen CryptoPunks mehr zu verfolgen, mit jedem solchen NFT solle der Besitzer auch die vollen Rechte am Geistigen Eigentum wahrnehmen können. Obwohl damit wohl V2 gemeint war, schlossen auch die Besitzer von V1 CryptoPunks, endlich wieder ihre geldwerten Interessen verfolgen zu dürfen.

Dies spiegelt sich derzeit in zwei Initiativen wieder: Auf dem anerkannten NFT Marktplatz Rarible wurde eine prominent platzierte Kategorie für V1 CryptoPunks gelaunched, wo sie aktuell Preise von gut 5 Ethereum (ETH) an erzielen. Das ist im Vergleich zu Version 2 CryptoPunks, die auf dem Marktplatz OpenSea für 60 ETH und mehr gehandelt werden, zwar noch überschaubar. Doch das nächste Kräftemessen kündigt sich schon an: Denn mit Copyrights sind CryptoPunks ein Eigentum, welches spannende Nebenerträge abwerfen könnte. So sollen etwa im kommenden Metaverse Otherside von Apecoin (APE) und Yuga Labs die markanten CryptoPunks auftauchen und hier könnten Gebühren für Markenrechte fließen.

Aus der Community von V1 CryptoPunks kommen bereits eine Grundsatzerklärung und eine Wiki, in der Mitsprache bei der Wahrnehmung von Markenrechten beansprucht wird. Man fordert die Besitzer von V2 CryptoPunks auf ein Zugehen und konstruktive Zusammenarbeit auf. Yuga Labs hat sich – soweit bekannt – in dieser Angelegenheit noch nicht positioniert.

Fazit: Saga der CryptoPunks mit neuem Kapitel

Falls sich ein Streit zwischen den Eigentümern von V1 und V2 CryptoPunks hochschaukeln sollte und juristisch entschieden werden müsste, würde wohl rechtlich betrachtet Neuland betreten. Besser für alle Beteiligten könnte es ein, wenn sich Yuga Labs im Verbund mit prominenten Sammlern als Vermittler versucht. Den die Blockchain als Beweismittel zeigt auf jeden Fall, dass V1 CryptoPunks kein Plagiat oder Kopie darstellen, sondern länger existieren als die berühmt gewordenen CryptoPunks V2. Für das Popcorn liebende Publikum erinnert die Entwicklung derweil an den Blockbuster „Zurück in die Zukunft“, der bekanntlich sogar aus drei Teilen besteht.

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