Die Covid-19-Beschränkungen in China könnten sowohl nationale als auch internationale Folgen haben. Die Wirtschaftstätigkeit in China dürfte durch die Lockdowns beeinträchtigt werden. Shanghai setzt weiterhin strenge Eindämmungsmaßnahmen um, die sich auf die Transportaktivität auswirken, während steigende Fallzahlen in Peking zusätzliche Probleme verursachen könnten. Da viele Industrieländer auf Importe aus China und anderen Teilen Asiens angewiesen sind, werden anhaltende Lockdowns auch eine Lösung der Lieferengpässe verhindern. Die Wareninflation könnte daher auf hohem Niveau bleiben. In den Industriestaaten ist sie bereits hoch, was den Zentralbanken Kopfzerbrechen bereitet. Dass der Inflationsdruck schnell nachlässt, ist unwahrscheinlich, aber das Verbrauchervertrauen ist zuletzt gesunken. Dies deutet darauf hin, dass der Wachstumsausblick bereits mit Risiken behaftet ist. Vorerst werden die Notenbanken ihre Geldpolitik wohl weiter straffen. Wenn sich die Wachstumsaussichten mit Beginn der zweiten Jahreshälfte jedoch verschlechtern, werden die Zentralbanken womöglich weniger Zinserhöhungen vornehmen, als derzeit eingepreist ist.