Ein Viertel der Bürger hat Vorsorge reduziert

 Die gestiegenen Lebenshaltungskosten wirken sich nach einer Untersuchung des Deutschen Instituts für Altersvorsorge in diesem Monat noch nicht massiv auf das Sparverhalten der Bürger aus. Bisher will etwas mehr als die Hälfte der Befragten ihre Sparverträge nicht anfassen. Bei anhaltender finanzieller Belastung könnte die Sichtweise sich im Herbst aber verschieben.

Ob beim Bäcker, an der Tankstelle oder auf der Stromrechnung – Verbraucher müssen mehr zahlen. Aufgrund der weiterhin angespannten Inflationslage prüfen aktuell 35 Prozent der Deutschen, ob und wenn ja, welche ihrer Vorsorge- und Versicherungsverträge in Zukunft verzichtbar wären.

Das ergab eine Umfrage der Insa-Consulere GmbH im Auftrag der Deutsches Institut für Altersvorsorge GmbH (DIA). Befragt wurden vom 5. bis 8. August 2.099 Personen ab 18 Jahren.

Noch keine Panik aber Vorsicht bei Sparern

Bürger sehen sich mit zweierlei Problemstellungen konfrontiert: Einerseits muss der aktuellen finanziellen Herausforderung begegnet werden, andererseits wird nach Lösungen für eine Altersvorsorge gesucht (VersicherungsJournal 4.8.2022).

Ein knappes Viertel der Befragten gab bereits jetzt an, bei der Vorsorge zugedachten Sparverträgen auf weitere Einzahlungen zu verzichten. Dem gegenüber stehen 51 Prozent der Interviewten, die keine Notwendigkeit sehen, ihre aktuellen Sparpläne aufzukündigen.

Umfrage Sparverhalten (Bild: DIA)

Unsicherer Blick auf den Herbst

Die Untersuchung des DIA konnte nicht genau aufzeigen, ob der aktuelle Sparkurs der Mehrheit den Herbst und Winter dieses Jahres ebenfalls überstehen wird. 39 Prozent der Bürger äußerten zumindest die Befürchtung, dass sie ihre finanziellen Pläne überdenken müssen. 35 Prozent dagegen gehen auch für den Herbst nicht von Voraussetzungen aus, die zum Einbruch ihrer Sparstrategie führen könnten.

Frauen wollen sich der Untersuchung zufolge bezüglich ihrer Sparpläne bereits früher als Männer einschränken, um unmittelbaren finanziellen Herausforderungen zu begegnen. Auch zeigt die Befragung, dass mit 44 Prozent mehr Bürger aus den neuen als in den alten Bundesländern bestehende Sparverträge überdenken. Im Westen sind es lediglich 33 Prozent.

Die Ergebnisse sind nicht nach dem Alter der Teilnehmer differenziert. Gerade junge Menschen haben bereits vor den Krisen durch die Pandemie und den Ukrainekrieg wenig Interesse an ihrer Altersvorsorge gezeigt

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