Die häufig als Krisenwährungen bezeichneten Assets Bitcoin und Gold konnten im ereignisreichen Jahr 2022 bis dato noch nicht überzeugen. Wie es konkret um die beiden Anlagen steht, das geht aus einer neuen Infografik von Block-Builders.de hervor.
Sowohl Bitcoin als auch Gold notieren aktuell niedriger, als während des Starts der russischen Invasion in die Ukraine. Bei der nach Marktkapitalisierung größten Kryptowährung, BTC, schlägt das Minus mit 49,1 Prozent besonders gewaltig ins Gewicht. Der Goldpreis liegt unterdessen 1,9 Prozent niedriger, als am 24. Februar 2022.
Dabei hatten viele Marktbeobachter in einer derartigen Situation, in der wir uns befinden – u.a. geopolitische Risiken, rasanter Inflationsanstieg – ein deutlich anderes Szenario prognostiziert. So wurden noch im Winter des vergangenen Jahres die weltweit zunehmenden Inflationssorgen als „stützender Faktor für den Bitcoin-Kurs“ bezeichnet, oder aber Bitcoin respektive Gold Investments konkret als Vorsorgemaßnahme empfohlen.
Und in der Tat: es gibt Parallelen zwischen Gold und Bitcoin, beide Güter sind limitiert, die Schaffung neuer Einheiten ist im deutlichen Gegensatz zu Fiatgeld lediglich mit einem hohen Energieaufwand verbunden. In der Theorie spricht vieles für einen inhärenten Inflationsschutz, doch in der Praxis hat es sich bisher nur unzureichend bewährt – zumindest im Falle von Bitcoin.
Bei Gold sieht die Sache anders aus. Hier nämlich stehen deutlich mehr historische Daten zur Verfügung, die durchaus ein anderes Bild zeichnen.
So lässt sich gemäß Vanguard der kurzfristige Inflationsschutz einer Assetklasse am besten an seiner Inflationssensitivität messen, dem Ausmaß, in dem die Rendite eines Vermögenswertes steigt, wenn die Inflation um einen Prozentpunkt ansteigt. Wie die Infografik aufzeigt, konnten Anleger im Euroraum ihr Portfolio in der Vergangenheit am besten mit Rohstoffen und Gold absichern. Andere Daten zeigen wiederum auf, dass Gold zwar nicht immer einen Schutz vor einer „normalen“ Inflation bietet, sich allerdings in Zeiten einer Hyperinflation bisher bewährt hat.
Bleibt festzuhalten: Die erste Bewährungsprobe im Angesicht eines massiven Anstiegs der Inflation hat Bitcoin nicht bestanden, doch auch Gold bleibt 2022 unter den Erwartungen. Sollte es wider Erwarten nicht gelingen, die Dynamik einzudämmen und der Lieferketten-Problematik Herr zu werden, dann könnten jedoch beide Assets in Zukunft ihre Stärken ausspielen. Allein die Zeit wird es zeigen.