Artikel von Frank Varoquier
In einem von der BBC veröffentlichten Interview spricht ein „Trader“ endlich Klartext.
Keinen Broker oder Banker interessiert die Wirtschaft oder deren Krise, das einzige was zählt ist der Profit, und den kann man bekanntlich auch aus einer Baisse schlagen. Durch ihr Handeln regieren nicht die Regierungschefs die Welt, sondern die Goldmann Sachs.
Soweit die Kernaussagen von Alessio Rastani. Weiter führt er an, dass die Märkte von Angst getrieben seien und niemand mehr an Rettungsschirme und ähnliche Geld verbrennende Konstrukte glaubt. Vielmehr bringt jeder sein Geld in Sicherheit.
Zur Rettung der Wirtschaft befragt sagt er, dass diese den Händler nicht interessiert, vielmehr interessiert jeden Händler, wie er aus der jeweiligen Situation den größten Profit schlagen kann. Sozusagen Turbo Kapitalismus pur. Er führt die Krise von 1930 an, auch in dieser haben sich viele gut vorbereitete Händler eine goldene Nase verdient.
Auch wenn dieser Klartext vielleicht weh tut, so spricht er doch die von vielen vermutete Wahrheit aus. Letztlich geht es allen um die Rettung des (eigenen) Kapitals. Die Wirtschaft und die Menschen, welche dahinter stehen sind völlig egal. Bisher wurde dies nur hinter vorgehaltener Hand getuschelt und die BCC erhielt nach Ausstrahlung dieses Interviews viele Anrufe mit der Frage ob es sich um einen Sketch oder Ähnliches handelt. Dabei ist es wie so oft im Leben: Ein Sketch oder ein Witz kann nie so grausam sein wie die Realität.
Aber nun stellt sich eine andere Frage: Jede Aussage eines Bankers zieht ja wieder andere Reaktionen der Märkte nach sich. Was passiert nun.
Was passiert nun ist überhaupt die Kardinalfrage, denn letztlich, mögen die Aussagen des Herrn Rastani auch stimmen? Was passiert weiter in Europa? Weitere Rettungsschirme werden ins Leere laufen und es sollte sich die Frage gestellt werden, ob nicht die Reißleine gezogen wird. Eine Reform würde zwar kurzfristig Einbrüche, doch langfristig vermutlich wieder etwas Stabilität bringen. Zumindest hätten es Banken wie Goldmann Sachs schwieriger ganze Wirtschaftsräume hinzurichten.
Quelle: n-tv
Heutige Berichterstattung zum BBC-Interview auf n-tv.