11 Quadratmeter für 200.000 Euro

Der aktuelle Neuwirth Finance Zins-Kommentar

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte brachte kürzlich die fünfte Auflage ihrer alljährlichen Marktanalyse für den Häuser- und Wohnungsmarkt in ausgewählten Ländern heraus. Der unter dem Titel Property Index, Overview of European Residential Markets veröffentlichte Bericht legte diesmal den Schwerpunkt auf eine spannende Fragestellung, die wir Ihnen im folgenden Zinskommentar näher bringen möchten.

 

 

Markt-Monitoring und Ausblick
Kurzfristiger Zins: Der 3-Monats-Euribor ist in den letzten 2 Wochen wieder leicht gesunken und steht aktuell bei -0,297 %. Ein leichtes Abfallen in Richtung -0,4 % ist sehr wahrscheinlich. Dies ist der aktuelle Stand der Einlagenfazilität der EZB.
Langfristiger Zins: Der 10jährige SWAP-Satz liegt derzeit bei 0,33 % und ist in den letzten Wochen leicht gestiegen. Durch BREXIT erwarten wir weiterhin niedrige SWAP-Sätze zwischen 0,20% – 1,00%.

 

 

11 Quadratmeter für 200.000 Euro

Deloitte Property Index untersucht Quadratmeterpreise in ausgewählten Ländern

Neben der Analyse der Einflussfaktoren und der Preisentwicklung der letzten Jahre legt die Studie den Fokus auf die Frage:

„Wie viel Quadratmeter Wohnfläche können sich die Menschen für 200.000 Euro in Europa leisten?“

Im Ländervergleich hat Russlands die geringste und Groß Britannien die kleinste durchschnittliche Größe einer neuen Immobilie für 200.000 Euro. Deutschland befindet sich mit 97 m2 im Mittelfeld. Die durchschnittliche Größe einer neuen Wohnung für 200.000 Euro über alle europäischen Länder hinweg beträgt 114 m2. Offensichtlich reicht dasselbe Geld in Russland oder Ungarn für ein Luxusappartement, statt einer bescheidenen Einzimmerwohnung in Frankreich oder im Vereinigten Königreich. Die Studie ergab auch, je östlicher das Land, desto preiswerter die Immobilie. Mit Ausnahmen von Portugal oder Spanien. Im Städtevergleich sind besonders Metropolen wie Paris, London oder auch München am teuersten. Im Stadtkern von London reichen 200.000 Euro gerade für eine 11 m2 Wohnung. Das gleicht einem kleinen Badezimmer. Am preiswertesten sind besonders Städte in Osteuropa wie Debrecen in Ungarn mit 201 m2 oder Ostrava in Tschechien mit 168 m2. Die meisten Hauptstädte liegen über dem Städtedurchschnitt von 89 m2. In Berlin sind 63 m2 für 200.000 Euro zu kaufen. In München reicht dasselbe Geld gerade einmal für eine 33 m2 Einzimmerwohnung.

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Durchschnittliche Größe einer neuen Wohnungseinheit für 200.000 EUR

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Quelle: Deloitte

 

Am meisten gebaut wurde 2015 in Österreich. Dicht gefolgt von Frankreich. Deutschland liegt mit 3,1 neuen Wohnungen auf 1000 Einwohner, das entspricht etwa 250.000 neuen Wohnungen, nur im Mittelfeld. Trotz der enormen Zuwanderung von etwa 1.000.000 Menschen wird immer noch nicht der Bedarf an preisgünstigen Wohnungen gedeckt. Die größten Preiszuwächse erlebte Irland mit unglaublichen 27 Prozent, vor Israel (10,8 Prozent) und Spanien (10,6 Prozent). Die Quadratmeterpreise unterscheiden sich bekanntermaßen oft in ihrer Lage. So kostet der Quadratmeter im Stadtkern von London gestandene 18.126 Euro. Doch am Stadtrand sind nur Preise um die 8000 Euro üblich.

 

Das andauernde Niedrigzinsumfeld trieb die Nachfrage nach Grundstücken und Eigenheimen in die Höhe. Mit den Preisen stiegen auch die Divergenzen innerhalb der europäischen Städte und Länder. Besonders Hauptstädte erleben unverhältnismäßig hohe Preiszuwächse. Die Urbanisierung wird wahrscheinlich weiter fortschreiten. Wer schon immer von einer günstigen Wohngelegenheit geträumt haben sollte, ist vielleicht in Debrecen mit gerade ein mal 997 Euro pro Quadratmeter genau am richtigen Ort.
Empfehlenswert ist es, sich die gesamte Studie auf der Internetseite von Deloitte anzusehen. Sie bietet umfassende Markt- und Preisanalysen zum Thema Immobilien.

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