Die neue INKASSOWIRTSCHAFT ist erschienen und beschäftigt sich ausführlich mit dem Megatrend Digitalisierung, den auch das Forderungsmanagement voll erfasst hat. Inkassounternehmen sind Teil des digitalen Wandels der gesamten Wirtschaft, denn inzwischen stammen die meisten Forderungen, die an Inkassounternehmen zum Einzug übergeben werden, aus dem digitalen Handel. 53 Prozent der Inkassofirmen haben E-Commerce-Anbieter auf ihrer Kundenliste, 51 Prozent Dienstleistungsunternehmen, 49 Prozent Anbieter aus der Energiewirtschaft sowie 46 Prozent Handwerker.
Die Digitalisierung war daher eines der Kernthemen, mit denen sich mehr als 500 Branchenexperten auf dem jüngsten BDIU KONGRESS in München beschäftigten – und über den die aktuelle Ausgabe ausführlich berichtet. Bayerns Justizminister Prof. Dr. Winfried Bausback stellte auf dem Kongress vor, wie umfassend es die Behörden seines Bundeslandes bereits geschafft haben, auf den elektronischen Rechtsverkehr umzustellen. E-Justice soll noch in diesem Jahr flächendeckend in Bayern eingeführt werden. Der digitale Versand von Unterlagen sowie elektronische Akten sollen den Austausch mit Behörden beschleunigen und erleichtern – Vorteile, von denen auch Gläubiger profitieren, die ihre Ansprüche im Wege gerichtlicher Maßnahmen durchsetzen müssen, zum Beispiel in Form von Zwangsvollstreckungsaufträgen.
Noch einen Schritt weiter in Richtung Digitalisierung gehen FinTechs. Vier Pioniere dieser Start-up-Branche stellten sich auf dem Kongress vor und erklärten, welche Geschäftsmodelle sie entwickeln, um die Möglichkeiten digitaler Kommunikation und datenbasierter IT-Innovationen nutzbar für das Forderungsmanagement zu machen.
Der Kongress beschäftigte sich auch mit den Risiken der Digitalisierung. Die Teilnehmer erfuhren Lösungen zur Betrugsprävention und machten sich außerdem schlau über die Erfordernisse für Inkassounternehmen bei der Umsetzung der EU-Datenschutzgrundverordnung in deutsches Recht.
Das Fazit der Teilnehmer lautete: Die Digitalisierung kann die Rechtsdienstleistung Inkasso dabei unterstützen, um Zahlungsansprüche besser durchzusetzen und die Abläufe sowohl für Auftraggeber als auch für die Zahlungspflichtigen bequemer zu gestalten. Dennoch bleibt es dabei: Im Inkasso reden Menschen mit Menschen. Jeder Fall ist anders gelagert, jede Forderung anders begründet. Das individuelle Bearbeiten unterschiedlich gelagerter Einzelfälle im Inkasso wird und kann die Digitalisierung niemals ersetzen.
Die INKASSOWIRTSCHAFT ist das Magazin des Bundesverbands Deutscher Inkasso-Unternehmen e.V. (BDIU), dem 560 Unternehmen des Forderungsmanagements angehören. Diese führen pro Jahr gut 5 Milliarden Euro ihren Auftraggebern als allen Wirtschaftsbereichen sowie der öffentlichen Hand wieder zurück.
Das aktuelle Heft ist erhältlich beim BDIU oder kann als PDF unter www.inkassowirtschaft.de downgeloadet werden.
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