Warum der Bitcoin nie zu einer „echten Währung“ werden kann!

Die Geschichte des Bitcoin ist ein absolutes Beispiel dafür, wie man alles richtig machen kann. Dabei ist es kein Geheimnis das viele Menschen an dieser Entwicklung unheimlich reich geworden sind. Selbst die Erfolgsgeschichten von Jugendlichen, die an die Kryptocoins geglaubt haben und ihren Großeltern ein paar hundert Dollar aus den Rippen geleiert haben und später ihre erste Million begrüßen durften sind durchaus bekannt. Alleine die rasante Kursexplosion der letzten Monate konnte dem Bitcoin zu einem unheimlichen Bekanntheitsgrad verhelfen. Dabei ist diese Art der Währung, sofern man ihn so nennen möchte, für „normale“ Geschäfte mittlerweile nicht mehr wirklich interessant. Wir möchte an dieser Stelle mal mit einigen unbekannten Dingen und Geheimnissen rund um den Bitcoin aufräumen und ihnen nahebringen warum der Bitcoin keine Währung ist. Das gleiche gilt im Prinzip auch für alle anderen Kryptocoins die bisher am Markt sind (Stand 1/18).

Definition einer Währung

Eine Währung definiert den gesamten finanziellen Handelsraum eines Staates, im Falle einer Kryptowährung also dem Internet. In der Regel muss eine Währung einen Gegenwert darstellen. Im Falle des Euro oder des US-Dollars sind das die Edelmetallreserven eines Landes, der Landbesitz an sich, Brutto Sozialprodukt und andere Faktoren die eine Volatilität der Währung gewährleisten können. Eine Währung ist ein offiziell akzeptiertes Tauschmittel mit dem Waren oder Dienstleistungen ohne den Tausch anderer Waren oder Dienstleistungen gehandelt werden können. Im Klartext bedeutet das nichts anderes als das der klassische Tauschhandel Eier gegen Brot, 5 Hühner gegen einen Hund oder solche Dinge, die im Mittelalter üblich waren, abgeschafft wurde und stattdessen eine Währung besteht die als zentrales Handelsmittel akzeptiert wird.

Im Falle eines Kryptocoins wie dem Bitcoin ist das anders. Hier wird zwar ein Gegenwert geboten, dieser resultiert aber weder aus einem physikalischen Gegenwert noch aus einer Dienstleistung die erbracht werden kann. Aus diesem Grund kann man Kryptocoins eigentlich nicht als Währung bezeichnen, sie sind lediglich ein Spekulationsobjekt.

Nun hat sich insbesondere der Bitcoin allerdings eine Art Pseudostatus als Währung erarbeitet. Dank der großen nachfrage und der Tatsache das es unternehmen gibt, die den Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren steigt die Akzeptanz immer weiter. Onlinecasinos waren die ersten die Bitcoins akzeptierten, in den USA gibt es mittlerweile Geschäfte, sogar Geldautomaten für Bitcoin. Aus diesem Grund kann jederzeit die Idee entstehen es handele sich nicht um ein Spekulationsobjekt, sondern um eine echte Währung, weshalb Bitcoin auch als Kryptowährung bezeichnet werden.

 

Gefahren des Bitcoin

Den Bitcoin als Währung anzusehen birgt auch Gefahren. Natürlich sieht es derzeit nicht so aus als würde der Bitcoin plötzlich von der Bildfläche verschwinden, aber die einst freie Währung, die Staatenübergreifend gültig sein sollte und nur schwer nachvollziehbar ist, steht unter Beobachtung. Natürlich gefällt es einem Staat und seinen Behörden gar nicht, wenn jeder mit seinem Geld frei hantieren kann ohne das man ihn überwachen würde, das Steuern gezahlt würden oder das man den Geldfluss leicht nachvollziehen kann. Aus diesem Grund versuchen Staaten und Regierungen ja auch schon seit vielen Jahren das Bargeld abzuschaffen. Banken haben derweil natürlich die gleichen Intentionen und würden unkontrollierte Geldflüsse gerne eliminiert sehen.

Die Gefahren des Bitcoin sind aber nicht solche bei denen Transfers nicht einmal im Internet stattfinden müssen, auch nicht die Chance das eine Kryptowährung für Terroristen interessant wäre, sondern ganz einfach daran das ein Crash dieser Währung vielleicht nie wieder aufzuholen ist.

Millionen Menschen haben derzeit in den Bitcoin investiert, sie glaube an die Kryptowährung, doch was passiert wenn ein Staat den Handel mit Kryptowährungen unter Strafe stellt und demonstrativ die ersten 50-100 Leute dafür rigoros ins Gefängnis stecken würde!? Der Bitcoin würde in den Keller fallen, vor allem wenn es sich dabei um ein respektables System mit Vorbildcharakter handeln würde. Wir reden hier also nicht von Staaten wie Syrien, Iran, Irak, Pakistan oder sowas, sondern von Deutschland, Österreich, Schweiz, Belgien, USA, Kannada und dergleichen. Hier hätten wir Vorbildcharakter mit der Chance das andere Staaten dem Beispiel folgen werden.

Der Bitcoin würde schlagartig an Wert verlieren und durchaus in einen Bereich gedrängt in dem er sich theoretisch schon befindet, denn streng genommen sind Geldgeschäfte in bestimmten Höhen nachzuweisen und zu versteuern, genauso wie Rücklagen oder Einlagen. Der Bitcoin könnte, genau wie jede andere Kryptowährung von heute auf morgen platzen und wertlos werden.

 

Die positiven Eigenschaften des Bitcoin

Die besonders hervorzuhebenden Dinge bei Kryptowährungen ist weniger die Tatsache das man schnell viel Geld verdienen konnte, sondern die Technik dahinter. Die Blockchain ist eine neue Art der Datenverarbeitung die Schule machen wird, bzw. schon gemacht hat. Der Bitcoin ist recht sicher und beständig gegen Manipulationen weil es eine einfache, milliardenfach redundante Technik ist.

Wir stellen uns vor, wir speichern unsere Geschäftsbücher auf einer Festplatte. Diese Festplatte ist im Serverraum unseres Unternehmens. Die Festplatte wird gesichert durch eine zweite Festplatte, die ständig die Daten abgleicht. Um Ausfälle zu verhindern gibt es ein stündliches Backup aller Daten auf einem Server in einem anderen Gebäude, so das selbst bei Naturkatastrophen oder Terrorangriffen alles gesichert ist. Der Eingriff und die Manipulation eines solchen Systems ist schwierig, aber nicht so schwierig wie man denken sollte. Man muss lediglich die Daten an 2 Stellen manipulieren, bzw. eine Eingabe fälschen um die Daten zu manipulieren.

Die Blockchain basiert auf einem öffentlichen Kassenbuch. In diesem Kassenbuch steht jede Transaktion, jeder Betrag und jeder Sender und Empfänger mit Datum, Uhrzeit und Summe gespeichert. Das ganze ist natürlich verschlüsselt! Um diese Verschlüsselung zu manipulieren muss man in die Blockchain eingreifen. Das ist kein Problem für einen gewieften Programmierer. Das Problem an der Sache ist das diese Daten aber nicht nur auf einem einzigen Rechner manipuliert werden müssten, sondern in der gesamten Blockchain. Die Blockchain, also das öffentliche Datenverzeichnis ist aber auf jedem Rechner gespeichert, der an der Verarbeitung des Bitcoin teilnimmt. Sprich man muss alle Rechner gleichzeitig manipulieren, was nahezu unmöglich ist. Um den Bitcoin zu manipulieren müsste ein einzelner Konzern oder eine einzelne Person mehr als 50% des gesamten Netzwerkes kontrollieren, nur so wäre sichergestellt das die Blockc.hain die Fehlinformation der richtigen vorzieht, weil sie ja in mehr als der Hälfte aller Systeme eingepflegt wurde.

Diese Technik ist super, vor allem weil man sie auch ganz anders nutzen kann. Man kann sie zum Beispiel in der Wissenschaft und/oder Medizin nutzen. Komprimierte Daten, verschlüsselt auf allen Systemen die daran mitarbeiten, ein Traum. So könnte eine Arztpraxis zum Beispiel die Patientendaten aller deutschen gleichzeitig besitzen. Mit der Vorlage der Karte des Patienten würden diese Daten dann entschlüsselt und der Patient der aktiven Kartei hinzugefügt. Der Arzt hat sofort zugriff auf alle Untersuchungsergebnisse, Blutwerte, verordnete Medikamente und so weiter. Ein Traum, vor allem in der Notfallmedizin wenn nicht ansprechbare Patienten alleine eingeliefert werden. Die Technik des Bitcoin wird noch große Wellen schlagen und vielfach Verwendung finden!

 

Der Hauptgrund warum der Bitcoin nie eine Währung sein kann!

Wir haben mittlerweile festgestellt das der Bitcoin eine volatile Währung versucht darzustellen, aber per Definition eigentlich keine ist. Dennoch wird er Bitcoin hoch gehandelt und kann eher mit einem Spekulationspapier verglichen werden. Eine klassische Währung wird in der Regel in einer Summe und in 2 Stellen hinter dem Komma, also in hundertstel angegeben. Um den Bitcoin effizient nutzen zu können war es allerdings notwendig das zu umgehen. Wir handeln teilweise nicht in Bitcoin sondern in Satoshi, in hundert millionstel Bitcoin. Das ist durchaus ein Problem, weil es einfach zu unübersichtlich für den Endkunden wäre. Hinzu kommt das der Bitcoin unheimlich schwankt, teilweise um 20% am Tag, was in einer massiven Infrastruktur enden würde.

Nehmen wir nur einmal an Edeka hätte Gurken im Angebot, 9 Cent das Stück (Euro), dann hätten wir zum Zeitpunkt zu dem dieser Artikel geschrieben wurde einen Bitcoin Betrag von 0,000011 Bitcoin oder 1100 Satoshi. Als Kunde müsste man dann ständig die Preise und Umrechenkurse im Kopf haben, ständig den Taschenrechner herausholen, weil 1100 Satoshi sind heute 9 Cent, morgen können das aber vielleicht nur noch 5 Cent sein oder schon wieder 15. Natürlich würden Einzelhändler dann auch keine 1100 Satoshi nehmen sondern eher 999 Satoshi oder 1099 Satoshi, was durchaus total verwirrend wäre. Genauso könnte es sein das man dann für einen 90 Euro Einkauf entsprechend 0,0112 Bitcoin bezahlt und der Bitcoin innerhalb der nächsten Stunde so weit fällt das man auf einmal 0,01 Bitcoin bezahlen soll um einmal zum Friseur zu gehen (Männerhaarschnitt mit Bart stutzen).Dabei ist der private Konsum die tragende Säule des Wirtschaftssystems.

Der Bitcoin ist einfach zu großen Schwankungen unterlegen und bietet keinerlei Gegenwert. Derjenige der Bitcoin akzeptiert müsste damit leben das sein eingenommenes Geld über Nacht weg sein könnte. Aufgrund der schlechten berechenbarkeit und des fehlenden physikalischen Wertes wird der Bitcoin wohl kaum als Währung auf Dauer durchgehen. Sicherlich akzeptieren einige die virtuelle Währung als Zahlungsmittel aber hier in Deutschland kann man ja auch wunderbar mit Pfandflaschen bezahlen.

Schreibe einen Kommentar