Bitcoin-Wahnsinn: Was ist dran am Hype um die Krypto-Währung?

proffevon Michael Proffe

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Haben Sie am Montagabend die Tagesschau um 20.00 Uhr gesehen? Dort verlas Sprecherin Judith Rakers die Meldung, dass die Internet-Währung Bitcoin erstmals an der Options-Börse in Chicago gehandelt werde und damit einen Schritt in die traditionelle Finanzwelt gemacht habe. Und wahrscheinlich ist es Ihnen auch nicht entgangen, dass der Bitcoin und sein Kurs-Höhenflug in den letzten Wochen ein großes Thema in den Medien waren. Dabei wurde der rasante Wertzuwachs des Bitcoins durchaus unterschiedlich bewertet: Die einen prognostizieren einen weiteren Anstieg und raten zu einem Investment, die anderen warnen vor einem baldigen Platzen der Bitcoin-Blase inklusive eines dramatischen Kursverfalls.

Es wird also Zeit, dass wir dieses Trendthema in den Proffe-News einmal näher beleuchten. Was ist dran am Hype? Lohnt sich ein Einstieg? Welche Risiken gibt es? Und was genau ist eigentlich ein Bitcoin, wie funktioniert dieses Krypto-Währungs-System überhaupt? Diese Fragen werde ich Ihnen heute beantworten.Der geheimnisvolle Satoshi Nakamoto

Kennen Sie Satoshi Nakamoto? Nicht? Dann geht es Ihnen wie allen – niemand kennt Satoshi Nakamoto. Tatsächlich weiß man noch nicht mal, ob es sich dabei um eine reale Person, ein Pseudonym oder eine Gruppe handelt. Was man weiß, ist, dass Satoshi Nakamoto das Konzept der kryptographischen Währungen erstmals in einem Thesenpapier formuliert und dieses online veröffentlicht hat. Auf Basis dieses Konzepts wurde der Bitcoin erfunden.

Wie funktioniert der Bitcoin?

Die Grundidee des Bitcoins (und jeder anderen kryptographischen Währung) ist es, ein von Banken unabhängiges Bezahlsystem zu erschaffen. Anstelle der Banken übernimmt ein komplexes Netzwerk aus über das Internet verbundenen Computern die Kontrolle über die Währung. Der Bitcoin ist eine rein virtuelle Währung, es gibt keine Münzen oder Scheine. Bitcoins werden aber nicht einfach willkürlich am Computer erschaffen, sie müssen „geschürft“ werden. Und das funktioniert so: Ein komplizierter mathematischer Algorithmus sendet Rechenaufgaben an die am System angeschlossenen Computer. Wer die Lösung – eine sehr lange Kette aus Zeichen – als erstes gefunden hat, bekommt eine Belohnung. Zurzeit sind das 12,5 Bitcoins. Die gefundene Zeichenkette wird als Block an die sogenannte „Blockchain“ angehangen. Diese wird sofort an alle beteiligten Computer verschickt und ist damit nicht mehr veränderbar. So kann jeder geschürfte Bitcoin anhand dieser unveränderlichen Zeichenkette eindeutig zugeordnet werden. Der Bitcoin gilt daher allgemein – obwohl er nur virtuell besteht – als fälschungssicher.

Wer bestimmt den Wert des Bitcoins?

Da dem Bitcoin wie oben beschrieben kein realer Wert wie Goldreserven oder die Wirtschaftsleistung eines Landes zugrunde liegt, wird der Wert alleine durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Deswegen kann man eigentlich beim Bitcoin nicht guten Gewissens von einer Währung sprechen; es handelt sich eigentlich um ein Spekulationsobjekt. Jedoch gibt es einige Unternehmen wie z.B. Microsoft, Expedia oder Dell, die den Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren.

Die Vorteile von Kryptowährungen

Der Bitcoin ermöglicht eine schnelle und anonyme Online-Bezahlung. Besonders die Anonymität macht die virtuelle Währung attraktiv für kriminelle Geschäfte. So fordert zum Beispiel der Erpresser, der aktuell die DHL mit Paketbomben bedroht, eine Zahlung in Bitcoin, damit er die Bedrohung einstellt.

Lohnt sich ein Investment in Bitcoin?

Der Bitcoin-Kurs ist in den letzten Wochen massiv gestiegen. Zwischendurch gab es zwar immer mal wieder Einbrüche, aber im Wesentlichen ist der Bitcoin-Wert gestiegen. Mitte des Jahres dümpelte der Kurs an der 2.500 € Marke herum und jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, liegt er bei 14.299 €.

Das ist ein Plus von 570 % – das ist doch eine lukrative Geldanlage, oder? Stimmt; ich habe da aber eine noch viel bessere Idee: Nehmen Sie einfach die 2.500 €, fahren Sie damit in ein Casino Ihrer Wahl und setzen alles auf die 29. Und wenn die 29 dann tatsächlich kommt, dann bekommen Sie satte 85.000 € zurück – das sind sogar +3.400 % Rendite!
Sie merken wahrscheinlich, worauf ich mit diesem nicht ernstgemeinten Vorschlag hinauswill: Ein Investment in den Bitcoin hat mit solider Geldanlage nichts zu tun, es ist ein reines Glücksspiel. Genauso schnell, wie der Kurs aktuell gestiegen ist, kann er auch wieder fallen. Im schlimmsten Fall kann sich Ihr Geld dann sogar komplett in Nichts auflösen – und das sogar über Nacht.

Mein Fazit: Verspielen Sie nicht Ihre Altersvorsorge!

Auch wenn die bisherigen Kurssprünge sehr verlockend ausschauen, so kann ich Ihnen nur raten: Lassen Sie die Finger vom Bitcoin, zumindest als Teil Ihrer Geldanlage. Wenn Sie ein bisschen Geld zum Zocken übrighaben, dann können Sie meinetwegen Bitcoins kaufen, aber seien Sie sich darüber im Klaren, dass Sie sich hier auf hochspekulativem Gebiet bewegen. Man liest ja mittlerweile schon von Leuten, die Ihre Immobilien verpfänden, um groß in den Bitcoin einzusteigen. Ein Himmelfahrtskommando, wenn Sie mich fragen!
Wenn Sie Ihr Geld sicher und trotzdem lukrativ anlegen wollen, dann sollten Sie nach wie vor lieber auf Trendfolge-Unternehmen setzen. Das mag nicht ganz so spektakulär sein, aber dafür laufen Sie auch nicht Gefahr, Haus und Hof zu verlieren.

Herzliche Grüße
Ihr

Michael Proffe

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