Bei unabhängigen Vermittlern lief im Schlussquartal 2019 der Absatz von Kraftfahrt-Versicherungen am besten. Dahinter folgen Privathaftpflicht- und Hausrat-Policen. Schlusslicht ist die klassische Lebensversicherung. Zu den großen Verlierern gehören auch die bAV und das Cyber-Geschäft. Dies zeigen die Asscompact Trends I/2020.
Klassische Lebens- und Rentenversicherung liegen auch in der Produkthitparade des freien Vertriebs für das Schlussquartal 2019 abgeschlagen auf dem letzten Platz. Dies ist ein Ergebnis der aktuellen Auflage I/2020 der Asscompact Trends.
Die Studienreihe wird im Quartalsrhythmus von der BBG Betriebsberatungs GmbH und der IVV Institut für Versicherungsvertrieb Beratungsgesellschaft mbH erstellt. Sie beruht auf einer Onlinebefragung von jeweils mehreren hundert Maklern und Mehrfachvertretern zu diversen Vertriebsthemen.
Die Nettostichprobengröße für die aktuelle Auflage wird mit 407 unabhängigen Versicherungs-Vermittlern angegeben. Durchgeführt wurde die Befragung im Januar. Unter anderem sollten die Teilnehmer den Absatz in der zurückliegenden Dreimonatsperiode in 39 Produktlinien bewerten sowie die jeweils favorisierten Anbieter benennen.
Klassische Lebensversicherung an letzter Stelle
Lediglich etwa jeder achte Interviewte berichtete von einem zuletzt „(sehr) guten“ Geschäft. Andererseits ordneten aber fast sechs von zehn Maklern und Mehrfachvertretern den Absatz als „(sehr) schlecht“ ein. Die Werte fallen noch einmal niedriger aus als in der vorigen Auflage (VersicherungsJournal 6.12.2019).
Die übrigen abgefragten Angebote zur privaten Altersvorsorge konnten hingegen fast alle zumindest leicht zulegen. So ging es für indexgebundene Rentenversicherungen von 29 auf 26 aufwärts, für die Rürup-Vorsorge von 28 auf 24, für Einmalbeitragspolicen von 24 auf 23 und für die Riester-Vorsorge von 23 auf 21.
Damit schaffte es keine der vorgenannten Offerten in die obere Hälfte der Hitparade. Der Anteil an positiven Bewertungen lag bei jeweils rund einem Drittel. Dem standen zwischen 30 Prozent (Indexpolicen) und fast 40 Prozent (Rürup) an negativen Beurteilungen gegenüber.
Fondspolicen und Betriebsrenten im Abwärtstrend
Leicht nach unten zeigt die Kurve lediglich für die Fondspolicen (von 16 auf 17). Allerdings beurteilten fast unverändert gut vier von zehn Befragten den Absatz als „(sehr) gut“. Auf der anderen Seite und fast ein Fünftel „(sehr) schlecht“.
Die betriebliche Altersversorgung (bAV) rutschte um sechs Plätze ab und findet sich aktuell nur noch an 18. Stelle wieder. Mit nur knapp über 40 Prozent berichteten zuletzt deutlich weniger Vermittler von „(sehr) guten“ Geschäften als im Vorquartal. Seinerzeit war es noch fast die Hälfte. Im Gegenzug stieg der Anteil an „(sehr) schlechten“ Urteilen von einem guten Fünftel auf deutlich über ein Viertel an.
Kfz-Versicherung an der Spitze
Den Spitzenplatz belegt die Kraftfahrzeug-Sparte, für die es um zwei Positionen nach oben ging. Für ein Schlussquartal, in das der Wechselstichtag fällt, ist das gute Abschneiden nicht wirklich überraschend. Das gleiche Bild hat sich auch in den beiden Vorjahren gezeigt (21.3.2019, 2.3.2018, 10.3.2017).
In der Autoversicherung lief es für mehr als sieben von zehn Umfrageteilnehmern zuletzt „(sehr) gut“. Im Vorquartal lag der Wert bei unter zwei Dritteln. Nur rund jeder 40. (Vorquartal etwa jeder 25.) Vermittler votierte mit „(sehr) schlecht“.
Auf den Plätzen zwei und drei liegen jeweils einen Rang schlechter die private Haftpflicht- und die Hausratversicherung. Hier brummte das Geschäft für jeweils klar mehr als zwei von drei Befragten. Von zehn auf vier verbesserte sich das Segment „Beteiligungen“. Dort sind allerdings nur 29 Interviewte unterwegs. In den drei vorgenannten Feldern stimmten jeweils mehr als 250 Personen ab.
Dahinter folgen die Versicherungszweige Wohngebäude (von vier auf fünf) und Risikoleben (von sieben auf sechs). In diesen Zweigen gaben jeweils über 60 Prozent positive Beurteilungen ab, aber schlechtestenfalls ein Achtel negative.
Zahlreiche Auf- und Absteiger
Wie in den Vorquartalen (17.9.2019, 6.6.2019), verschob sich in der aktuellen Produkthitparade ungewöhnlich oft und zum Teil auch sehr deutlich die Rangfolge. Stark verbessert haben sich neben dem Feld „Beteiligungen“ auch die Bereiche „Vermögensverwaltung“ (von 19 auf zwölf) und das Flottengeschäft (von 21 auf 14)
Zu den größten Absteigern gehören nach der bAV auch die Cyberversicherung (von 17 auf 25) und die D&O-Versicherung (von 22 auf 28). Mehr als zwei Positionen büßte ansonsten nur noch die Grundfähigkeits-Versicherung (von 26 auf 30) und die Berufsunfähigkeits- (BU-) Versicherung (von sechs auf neun) ein.
Der 164-seitige Berichtsband der Asscompact Trends I/2020 kostet 1.547 Euro inklusive Mehrwertsteuer (Preisnachlass bei Jahresabonnement). Er kann bei Sophia Tannreuther per E-Mail oder per Telefon unter 0921 7575823 bestellt werden.