Edelmetalle: Die beste Krisenwährung?

Einmal mehr treiben die großen Schwankungen der Weltbörsen den Aktionären Sorgenfalten auf die Stirn. In einer Zeit, in der viele Depots vorübergehend in die roten Zahlen rutschen, richtet sich der Blick mehr denn je auf die Krisenwährungen Gold und Silber. Doch können sie diesem Ruf tatsächlich gerecht werden? Und für wen lohnt sich der Blick auf Edelmetalle? In diesem Artikel setzen wir uns mit dieser Frage auseinander.

Sicherer Hafen bei volatilen Börsen


Bereits ein Blick auf den Kurs von Gold und Silber verdeutlicht einen wesentlichen Unterschied zu den Aktienmärkten: Schwankungen fallen deutlich niedriger aus und sie gehen langsamer vonstatten. Insgesamt kann also die Rede von einer geringeren Volatilität sein. Doch nicht nur diesen Vorteil wissen Anleger zu schätzen, die einen Teil ihres Vermögens in Gold und Silber investieren möchten.

Gerade in Krisenzeiten flüchten sich viele Anleger in Edelmetalle, was die Kurse steil ansteigen lässt. Ein Paradebeispiel dafür war die Zeit der Finanzkrise von 2008. Doch auch während der Corona-Krise erlebte der Goldkurs ein Rekordhoch. Privatanleger, die diese Situation früh vorausgesehen hatten, konnten daraus einen Vorteil schlagen.

Begrenzte langfristige Renditen


Doch hat der Ankauf der Edelmetalle auch Nachteile? Die geringe Volatilität begrenzt langfristige Renditen. Wer beispielsweise Silber verkaufen möchte, verfügt zwar über seriöse Anlaufstellen, die dazu bereit sind, einen fairen Preis zu zahlen. Andererseits ist der Verkauf nie ohne einen Abschlag für den Händler zu schaffen.

Wer als Privatanleger jedoch nur ein moderates Risiko in Kauf nehmen möchte, für den sind Edelmetalle eine sehr gute Option. Einerseits handelt es sich um einen jener Sachwerte, die zu selten in den Portfolios des typischen deutschen Anlegers zu finden sind. Dadurch leiden sie nicht unter der schleichenden Inflation, sondern gleichen die Entwertung des Geldes automatisch aus.

Durch diese Qualitäten gilt Gold sogar als der beste Diversifikator und legte in den vergangenen 30 Jahren im Durchschnitt um 1 Prozent zu – pro Monat. Neben sicheren Währungen wie dem japanischen Yen, Schweizer Franken oder US-Dollar handelt es sich damit um eine gute Ergänzung zur Investition in Aktien, deren Kurse starken Schwankungen unterworfen sind.

Nicht nur physischer Erwerb ist möglich


Doch nicht nur der Erwerb von physischem Gold und Silber ist für Anleger eine Option. Gerade bei größeren Geldmengen scheuen sich viele davor, eigens ein Schließfach anzumieten, das zu diesem Zweck verwendet werden kann. Eine Alternative sind ETFs, welche den Kurs der Edelmetalle abbilden. Inzwischen gibt es mehrere dieser passiv gemanagten Fonds, die sich im Kern auf Edelmetalle konzentrieren und nur wenige andere Anteile enthalten. Für Anleger hat dies den Vorteil, dass diese im Bedarfsfall deutlich leichter gekauft und verkauft werden können, als dies bei physischem Material der Fall ist.

Wie dieser kurze Überblick zeigt, kommt der gute Ruf von Gold und Silber nicht für ungefähr. Privatanleger, die besser diversifizieren möchten, um sich gegen allzu starke Schwankungen der Aktienkurse zu wappnen, verfügen darin über ein wertvolles Instrument. Während Performance und Renditen langfristig hinter den Wertpapieren zurückstehen, überzeugt doch die Wertstabilität als echtes Qualitätsmerkmal, auf das Anleger vertrauen können.

 

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