Diese Vertriebswege bringen das meiste Neugeschäft

Die Ausschließlichkeit ist in allen Sparten der dominierende Absatzkanal. In Leben verloren die Einfirmenvertreter zu Gunsten der Versicherungsmakler und Kreditinstitute. In Kranken gewannen die Exklusivvertreter vor allem auf Kosten der Makler hinzu. In Schaden/Unfall kam der Aufwärtstrend der Direktvertriebe (inklusive Vergleichsportale) zum Erliegen. Dies zeigt die Vertriebswegestatistik des GDV für das Geschäftsjahr 2019.

Auch im vergangenen Jahr haben sich die Neugeschäftsanteile der einzelnen Vertriebswege in den verschiedenen Sparten wieder verschoben. Dies geht aus der aktuellen Vertriebswegestatistik des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV), die der Verband am Donnerstag veröffentlicht hat.

Nichts geändert hat sich an der Tatsache, dass über die Ausschließlichkeit das mit Abstand meiste Neugeschäft in die Bücher der Versicherungs-Unternehmen kommt. Dies gilt gleichermaßen die Lebens-, die private Kranken- sowie die Schaden-/Unfallversicherung.

Leben: Makler und Banken gewinnen, Einfirmenvertreter verlieren

In der Lebensversicherung hielt bei den Einfirmen- beziehungsweise Konzernvermittlern der positive Trend des Vorjahres (VersicherungsJournal 16.8.2019) nicht an. Deren Anteil am Neugeschäft (nach vermittelter Beitragssumme) ging um 1,3 Prozentpunkte auf 38,5 Prozent zurück. Eine Berechnung nach APE publizierte der GDV aktuell nicht.

Alle anderen Vertriebswege bis auf die Mehrfachvertreter (minus 0,3 Prozentpunkte auf 6,5 Prozent) legten zu. Versicherungsmakler liegen mit 29,0 (2018: 28,6) Prozent an zweiter Stelle. Dahinter folgen die Kreditinstitute mit einem Anteil von über einem Sechstel. Direktvertriebe und die Kategorie „Sonstige“ spielen nur eine untergeordnete Rolle.

Neugeschäft Leben nach Vertriebswegen (Bild: Wichert)

Eine Berechnung nach APE publizierte der Verband – anders als im Vorjahr – aktuell nicht. Dafür nannte er aber Zahlen für das Riester-Neugeschäft nach Beitragssumme.

Hier kommen die Exklusivvertreter mit 50 Prozent sogar auf einen fast doppelt so hohen Anteil wie die Mehrfachvertreter an zweiter Stelle (25,5 Prozent). Für die Makler reichte es mit 13 Prozent nur für die dritte Position. Auf die Banken entfiel annähernd ein Zehntel.

Ausschließlichkeit zieht in Kranken weiter davon

In der Krankenversicherung baute die Ausschließlichkeit im vergangenen Jahr ihre Vormachtstellung weiter aus. Mit 57 (56,8) Prozent beträgt der Vorsprung auf die Makler nun über 30 Prozentpunkte. Diese sind mit 26,4 (26,9) Prozent die zweite Kraft.

Die Direktvertriebe steigerten ihren Anteil von 7,6 auf 7,9 Prozent und festigten damit den Bronzerang. Im Vergleich zu 2013 (14.8.2017) hat dieser Absatzkanal um annähernd die Hälfte zugelegt.

Neugeschäft Kranken nach Vertriebswegen (Bild: Wichert)

Schaden/Unfall: Direktvertriebe (inklusive Portale) verlieren

In der Schaden-/Unfallversicherung bauten die Einfirmenvermittler ihren Anteil minimal auf 47,6 Prozent aus. Auch die Versicherungsmakler gewannen leicht auf 26,2 Prozent hinzu. Allen übrigen Vertriebswegen gelang keine Steigerung.

So ging es für die Direktvertriebe (inklusive Vergleichsportale) minimal abwärts auf 14,1 Prozent. Auch die Kreditinstitute verloren, bleiben mit 5,0 Prozent aber vor der Kategorie „Sonstige“ (unverändert 4,8 Prozent).

Neugeschäft Schaden/Unfall nach Vertriebswegen (Bild: Wichert)

Auch in der Kfz-Versicherung büßte der Direktvertriebskanal erstmals nach drei Zuwächsen wieder leicht ein. Mit 19,3 (2018: 19,5) Prozent liegt dieser nun wieder mehr als drei Prozentpunkte hinter den Versicherungsmaklern. Diese legte von 22,3 auf 22,5 Prozent zu. Unverändert an der Spitze sind die Exklusivvertreter mit weiterhin 47,6 Prozent.

Persönlich Kontakt bleibt wichtig

„Der größte Anteil des Versicherungs-Neugeschäfts entfällt unverändert auf Kanäle mit persönlichem Kontakt zu den Kunden – vom Einfirmenvermittler über Makler bis hin zu den Kreditinstituten“, fasst der GDV das Zahlenwerk zusammen.

„Das zeigt, wie wichtig die Beratung von hochqualifizierten Vermittlern für die Verbreitung von Risikoschutz und Altersvorsorge in der Bevölkerung ist. Gleichzeitig wird deutlich, dass es den Vermittlern gut gelingt, sich auf die Erwartungen der Kunden an Service und Kommunikation einzustellen.“

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