Auf dem Weg hin zu IOTA 1.5 muss die IOTA Stiftung einen Rückschlag einräumen. Der Start von Chrysalis Phase 2 kann nicht wie bislang angekündigt Ende Oktober erfolgen. Gehofft wird jetzt auf die Komplettierung von IOTA 1.5 bis Ende 2020.
Skeptiker hatten es vorhergesehen, jetzt ist es offiziell: IOTA ist bei seinen ambitionierten Plänen für ein umgreifenden Update des Netzwerks in Verzug geraten und präsentiert deshalb per Blogpost einen neuen Zeitplan für IOTA 1.5. Unter dem Projektnamen Chrysalis arbeitet IOTA seit geraumer Zeit an umfassenden Änderungen in seiner Technologie und will damit letztendlich auch IOTA 2.0 aka Coordicide als dezentrales Netzwerk vorbereiten. Chrysalis soll in zwei Phasen in das Mainnet eingespielt werden, Phase 1 wurde im August gelauncht. Phase 2 von Chrysalis sollte eigentlich bis Ende Oktober kommen und IOTA 1.5 abschließen. Jetzt soll Node Software für Chrysalis Phase 2 im Oktober oder November getestet werden. Abhängig von den Ergebnissen hoffe man dann auf einen Launch später in 2020, heißt es jetzt vage.
Hoffnungsdämpfer für IOTA 1.5
Auf Twitter konzentriert sich die Diskussion um die revidierten Pläne bei IOTA neben dem Datum für Chrysalis Phase 2 auf die „colored coins„. Denn auch hier machte der jüngste Wasserstandsbericht von IOTA deutlich: Mit der gemeinhin erwarteten Einführung von „colored coins“ bei IOTA als wichtiges Feature für Anwendungsfälle wird es im Rahmen von Chrysalis nichts mehr. Man werde die „colored coins“ stattdessen in einem gesonderten Update implementieren, heißt es nun ohne Nennung eines Zieldatums. Unklar bleibt auch, wie weit die Entwicklung einer neuen Wallet bei IOTA gediehen ist, die eigentlich unter IOTA 1.5 die bisherige offizielle Trinity Wallet ersetzen sollte.
Fazit: Technologische Weiterentwicklung von IOTA stockt
Es sind zwar keine Hiobsbotschaften, die IOTA jetzt verbreiten muss, doch auch keine guten Nachrichten. Denn nicht nur Anleger, sondern auch Partner aus der Industrie warten mit schwindender Geduld darauf, dass die IOTA Stiftung ihre Versprechen erfüllt. Das Tanglenet und IOTA-Ökosystem braucht dringend Erneuerung mit Blick auf praktische Anforderungen – und hier muss IOTA wieder einmal ungewiss auf die Zukunft vertrösten. Wer den aktuellen Lagebericht aufmerksam liest, ahnt, dass sich noch andere wichtige Details zeitlich nach hinten verschieben werden. Ob ein dezentralisiertes IOTA 2.0 in 2021 damit noch im Rahmen des Möglichen liegt, muss wohl dahingestellt werden. Zur Ehrenrettung von IOTA sei aber auch erwähnt: IOTA steht mit geänderten Zeitplänen nicht allein da, bei Ethereum etwa wartet die Kryptoszene auch eher schon seit Jahren als Monaten auf den großen Sprung hin zu Ethereum 2.0.