Experten Interview: „Damit Hacker keine Chance bekommen, müssen die potenziellen Opfer sich gut vorbereiten“

Gründer und CEO von SatoshiLabs Marek Palatinus im Gespräch mit Kryptoszene.de über die Problematik von Hackerangriffen, die sichere Aufbewahrung von Kryptowährungen und Bedrohungen durch Quantencomputer. 

Die Kernaussagen des Interviews:

  • Hacker werden niemals gänzlich gestoppt werden können
  • Wer Kryptowährungen auf einer Exchange lagert, motiviert Hackerangriffe
  • Aktuell stellen Quantencomputer keine Bedrohung für digitale Währungen dar
  • Es gibt mit Trezor eine langlebige und robuste Möglichkeit, Bitcoins zu verwahren

Hallo Herr Palatinus, bleibt Trezor das sicherste Cold Wallet für Krypto-Assets auf dem Markt? 

Das kann ich ziemlich sicher mit „Ja“ beantworten […] insbesondere Trezor One ist extrem langlebig. Wir haben es mit einem Auto überfahren, ins Wasser fallen lassen – das Wallet benutze ich trotzdem noch bis heute.

Seit Kryptowährungen deutlich mehr Aufmerksamkeit von der Öffentlichkeit bekommen, gibt es auch mehr innovative Unternehmen in der Industrie. Kann sich SatoshiLabs dabei überhaupt langfristig durchsetzen?

Ehrlich gesagt sind wir der Konkurrenz voraus, weil wir die Standards schaffen und setzen. Andere aus der Branche setzen sie dann um. Alle existierenden Krypto-Wallets verwenden unseren eigens entwickelten BIP39-Standard für Recovery Seeds.

Des Öfteren wurde der Kryptowährungsmarkt von massiven Hackerangriffen, insbesondere auf Exchanges, überschattet. Wie bewerten Sie persönlich die Entwicklung der Branche im Rahmen dieser Ereignisse? Inwiefern engagiert sich SatoshiLabs dabei?

Indem wir Menschen darüber aufklären. Sie sich mit uns eigenständig und bequem schützen können. Denn Sicherheit fängt im Prinzip bei dir selbst an und all den Dingen, die du tagtäglich dafür tust, um deine Daten zu schützen. Und solange du nicht weißt, wie du deine Daten schützen kannst, riskierst du natürlich Hackerangriffe. Damit Hacker keine Chance bekommen, müssen die potenziellen Opfer sich zunächst gut vorbereiten.

Werden Hacker irgendwann gänzlich gestoppt werden können?

Sicherlich nicht. Solange die Leute ihre Assets an unsichere Orten wie den Exchanges lassen. Oder auf Facebook darüber reden, wie viel Bitcoins sie besitzen. Damit werden Hacker nahezu eingeladen. Wenn du deine Kryptos offline in einer Trezor-Wallet speicherst und deine Gelder nicht irgendwo, wie beispielsweise einer Exchange, sammelst, motivierst du auch keine Hackerangriffe.

Mit Hochdruck arbeiten diverse Forscherteams an der Entwicklung des Superchips der Zukunft. Seine Rechenleistung würde Computer revolutionieren – und Kryptowährungen vorerst infrage stellen. Betrachten Sie Quantum Computing als eine weitere potenzielle Bedrohung für die Branche? 

Im Moment nicht. Die aktuellen Funktionen von Quantum-Computern sind nicht auf Kryptowährungen anwendbar und werden es zumindest auch in naher Zukunft nicht sein. Außerdem ist Bitcoin in der Lage seine Sicherheitsalgorithmen zu verbessern, falls dort der Bedarf bestehen sollte.

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