Das gute alte Bargeld ist ein Auslaufmodell! Denn: Es lässt sich sehr leicht fälschen oder verlieren und es sollte zum Bezahlen stets in ausreichender Menge zur Hand sein. Im ungünstigsten Fall muss man es auch noch passend bei sich tragen, um bspw. das richtige Ticket aus einem Parkautomaten zu erhalten. Doch muss das heute wirklich noch sein?
Im Grunde genommen ist unser Alltag im Jahr 2021 bereits so weit digitalisiert, dass selbst das Bezahlen mit Kredit- oder EC-Karte altertümlich erscheint. Denn bisher musste man sich für diese Karten immer auch den richtigen PIN merken oder den Kauf per Unterschrift bestätigen. Hierbei fanden Diebe immer wieder Angriffspunkte, um Daten zu stehlen oder Karten für andere Zahlungen zu missbrauchen. Und das Ergebnis des Zahlungsvorgangs konnte der Kartenbesitzer oft erst Tage später bei einem Blick auf sein eigenes Konto erkennen.
Neue Technologien wie NFC vereinfachen den Zahlungsvorgang
Mittlerweile gibt es jedoch neue Technologien, die das Bezahlen deutlich komfortabler und vor allem auch sicherer machen wollen. Ein Beispiel dafür ist die sogenannte Nahfeldkommunikation, kurz NFC, mit der Kunden sogar auf die Eingabe des PINs verzichten können. Stattdessen zahlen sie kontaktlos via Smartphone, Smartwatch, über eine NFC-fähige Bankkarte oder über ein anderes geeignetes Gerät. Keine Frage, mit dieser Technologie wird das Bezahlen extrem flexibel und bequem, was sich vor allem während der Corona-Pandemie als äußerst nützlich erwiesen hat. Doch ist das kontaktlose Bezahlen via NFC auch wirklich sicher? Und welche Vorteile haben Kunden sowie Verkäufer?
Um diese Fragen zu beantworten, werfen wir zunächst einen kurzen Blick auf die NFC-Technologie:
NFC-Technologie: Was ist das?
‚NFC‘ steht dabei für ‚Near Field Communication‘, das heißt, hier geht es um den Austausch von Daten über sehr kurze Entfernungen von weniger als zehn, oft sogar von weniger als vier Zentimetern. Die Übertragung erfolgt dabei mit Hilfe der sogenannten RFID-Technologie (RFID = Radio Frequency Identification), wobei verschiedene Verfahren wie Card Emulation, Read-/ Write-Mode oder Peer-to-Peer zum Einsatz kommen. Durch diese kurze Reichweite ist es weitgehend ausgeschlossen, dass die NFC-Daten von externer Stelle ausgelesen und missbraucht werden können. Und: Im Gegensatz zu QR-Codes sind die NFC-Daten nicht sichtbar, sondern müssen mit einem geeigneten Lesegerät wie einem EC-Karten-Terminal entschlüsselt werden. Dieser Terminal ist mit dem Internet verbunden und sorgt für den sicheren Transfer des jeweiligen Geldbetrages. Verwendet ein Kunde für seinen Kauf ein Smartphone, kann er seine Bezahlung so praktisch live nachvollziehen und sehen, wie sein Geld transferiert wird. Gleichzeitig bietet die NFC-Technologie dem Verkäufer die Möglichkeit, den Kauf mit interaktiven Marketingaktionen, maßgeschneiderten Bezahlsystemen und anderen Tools zu verknüpfen- selbst bei Kleinstbeträgen.
Viele Anbieter offerieren verschiedene kontaktlose Zahltechnologien
Um das zu ermöglichen, haben sich fast alle Banken und viele andere Zahlungsdienstleister auf die neuen Technologien eingestellt bieten mittlerweile eigene Systeme und Lösungen für das kontaktlose Bezahlen an. Hierbei legen sie auf das Thema Sicherheit größten Wert.
Und der Alltag bestätigt diesen Trend, denn bislang sind nur sehr wenige Missbrauchsfälle bekannt geworden. Und trotzdem ist Vorsicht immer angebracht – vor allem bei den Bankkarten, denn diese übertragen alle erforderlichen Bezahldaten direkt an das Lesegerät, ohne dass der Besitzer hierauf einen Einfluss hat. Daher sollten Bankkarten bei Nichtbenutzung immer gut geschützt und versteckt bleiben.
Bei den Mobiltelefonen und Smartwatches ist das NFC-Bezahlen weitaus sicherer, denn diese Geräte verschlüsseln die Daten ihrer Besitzer sehr zuverlässig – in der Regel mit der sogenannten „Host Card Emulation“-Technik (HCE). Zudem können die Besitzer eines modernen Smartphones ihre Transaktion zusätzlich mit einem Fingerabdruck oder per Gesichtserkennung absichern.
Fazit: Das Zahlen mit Handy und Smartwatch ist sogar sicherer als mit Karte
Und tatsächlich gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Technologien und Lösungen, mit denen sich NFC-Zahlungen via Smartphone, Smartwatch oder Bankkarte rundum absichern lassen – sowohl für die Kunden, als auch für die Verkäufer. So werden Kartennummern und Kundendaten bspw. bei Bezahlvorgängen per Apple Pay oder Android Pay mithilfe der so genannten Tokenization verschlüsselt. Hinzu kommen spezielle Zertifizierungen, die durch die Kartenherausgeber und den Payment Card Industry (PCI) Security Standards Council (Rat für Sicherheitsstandards für die Zahlungskartenindustrie, ursprünglich 2006 gegründet) verwaltet werden. Der Sicherheitsstandard wurde geschaffen, um Betrug zu minimieren. Zudem wird seriösen Anbietern Unternehmen wie SumUp die Einhaltung höchster Sicherheitsstandards zertifiziert.