Flexibel bleiben: Familienfinanzen im Wandel

Wer Kinder großzieht, geht eine langfristige Verpflichtung ein. Dies gilt nicht nur auf emotionaler Ebene, sondern auch finanziell. Die Bedürfnisse der Kinder ändern sich mit zunehmendem Alter und das Familienbudget muss dieser Tatsache Rechnung tragen. Die Finanzen und die Finanzplanung für die Familie müssen immer wieder angepasst werden und es gilt, flexibel zu bleiben. Wir erklären, wie das Familienbudget immer wieder angepasst und künftige Bedürfnisse eingeplant werden können.

Das Haushaltsbuch als Basis

Wer nicht weiß, wofür er sein Geld im Detail ausgibt, der weiß auch nicht, an welchen Stellen er sparen kann und welches Budget er für welche Kosten einplanen muss. Ein Haushaltsbuch ist daher die Grundlage für eine gute Organisation und Verwaltung der Familienfinanzen.

Das Haushaltsbuch ist ein Werkzeug zur Kontrolle und Planung der Ausgaben und Einnahmen. Es ermöglicht, die Finanzen besser zu verstehen und sich bewusst zu machen, wohin das Geld jeden Monat fließt. Das ist der erste Schritt, um unerwünschte oder überflüssige Ausgaben zu identifizieren und entsprechende Änderungen anzugehen. Durch die Analyse des Haushaltsbuchs können unnötige Ausgaben identifiziert werden, um das Sparpotenzial zu maximieren. Wer seine Ausgaben im Blick behält, kann zudem Prioritäten setzen und klare finanzielle Ziele festlegen – so zum Beispiel bestimmte Sparziele. Ebenso kann auf diese Weise leichter Geld für unregelmäßig anfallende Kosten wie Reparaturen am Auto oder Geburtstagsgeschenke zurückgehalten werden.

Bei einer erfolgreichen Familienbudgetierung geht es vor allem darum, flexibel zu bleiben, damit man mit diesen unregelmäßigen Kosten und unerwarteten Herausforderungen wie steigenden Zinssätzen oder steigenden Lebenshaltungskosten umgehen kann. Mit passenden Methoden zur Festlegung des Budgets und zur Kürzung der Kosten in einigen Bereichen kann man oft immer noch Möglichkeiten finden, das Geld für die Dinge auszugeben, die man als Familie als besonders wichtig erachtet.

Dem Statistischen Bundesamt zufolge gaben Paare mit Kind im Jahr 2021 durchschnittlich 763 Euro monatlich für ihren Nachwuchs aus. Je mehr Kinder eine Familie hat, desto weiter sinken die Ausgaben für jedes einzelne Kind.  

Kredite als Chance

Viele Menschen erachten es als besonders wichtig, Dinge erst zu kaufen, wenn man sie sich von seinem ersparten Geld leisten kann. In vielen Fällen ist das auch sinnvoll und richtig so. Im Idealfall sollte immer ein Notgroschen parat liegen, um die kaputte Spülmaschine zu ersetzen oder das Tablet für die Schule finanzieren zu können. Wenn dies einmal nicht der Fall ist, kann ein fairer Kredit helfen. Ein gut finanzierbarer Sofortkredit kann über finanzielle Engpässe hinweghelfen und ist flexibel einsetzbar.

In anderen Fällen kann ein Kredit sogar zu einer guten Investition werden. Das beste Beispiel dafür ist ein Hauskredit. Anstatt ein Leben lang Miete zu bezahlen, wird über einen Kredit das Eigenheim finanziert. Neben den finanziellen Vorteilen bietet der Kauf einer Immobilie ein weiteres Plus: Das Institute of Labour Economics (IZA) fand in einer Studie heraus, dass der Besitz einer Immobilie zu einer höheren Lebenszufriedenheit führt. Auch Bildungskredite, die für die Weiterbildung der Eltern und damit langfristig in eine bessere berufliche Qualifikation und ein höheres Gehalt investiert werden, können sich als sinnvoll erweisen.

Es gilt im Einzelfall abzuwägen, wann sich ein Kredit wirklich lohnt und wann auf eine Anschaffung lieber ein wenig länger gespart werden sollte.

Vor allem Familien profitieren von staatlich geförderten Kreditangeboten. Seit Oktober 2023 können Familien bei der KfW Immobilienförderungen zu verbesserten Konditionen beantragen. Mit dem neuen KfW—Programm möchte der Staat Familien beim Kauf oder Bau einer Wohnimmobilie unterstützen.

Geldanlagen für die Kinder

Es mag sich widersprüchlich anhören, doch um als Familie finanziell flexibel zu bleiben, heißt es, gut vorauszuplanen. Eltern sollten berücksichtigen, dass Kinder mit zunehmendem Alter mehr Geld kosten. Mit geschickten Sparmaßnahmen und entsprechenden Geldanlagen kann man auf die steigenden Bedürfnisse des Nachwuchses eingehen. Um langfristig Vermögen für die Kinder aufzubauen, das sie bei ihrem Auszug für die Ausbildung, ein eigenes Auto oder die Einrichtung der ersten eigenen Wohnung nutzen können, bieten sich ETFs und Aktien als Geldanlage an. Über einen längeren Zeitraum hinweg kann bei dieser Anlageform eine gute Rendite erzielt werden. Abhängig von der genauen Form der Anlage kann die Rendite – aber auch das damit einhergehende Risiko – höher oder niedriger ausfallen. Es bietet sich an, den Fond möglichst geschickt zu diversifizieren, um die bestmögliche Rendite bei möglichst geringem Risiko zu erhalten.

Wer für seine Kinder spart, hat verschiedene Produkte zur Auswahl. Auf welches Finanzprodukt die Wahl fällt, hängt nicht zuletzt von vier Faktoren ab:

  • Zu welchem Zweck soll das Geld gespart werden?
  • Wie flexibel soll die Geldanlage sein?
  • Wie hoch ist die Risikobereitschaft?
  • Auf welchen Zeitraum ist die Anlagedauer ausgerichtet?

Für einige Eltern kann es auch eine Option sein, in Immobilien zu investieren und diese als langfristige Investition für ihre Kinder zu sichern. Die Immobilie kann als finanzielle Unterstützung für die Zukunft der Kinder oder als Erbe genutzt werden.

Früh übt sich

Damit die Kinder selbst den Umgang mit Geld lernen und wissen, wie man spart, können einfache Sparbücher oder auch Tagesgeldkonten angelegt werden. Diese Finanzprodukte sind denkbar unkompliziert und frei von jeglichem Risiko. Auf das Sparbuch können regelmäßig Beträge wie das Taschengeld sowie Geldgeschenke zum Geburtstag oder Weihnachten eingezahlt werden und das Kind kann selbst auf bestimmte Anschaffungen und Wünsche wie ein Fahrrad oder Tablet sparen.

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