Milliardenzuschuss senkt Strompreise ab 2026 um rund vier Prozent

Ab 2026 sollen Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland durch einen staatlichen Milliardenzuschuss bei den Stromnetzgebühren spürbar entlastet werden. Nach Berechnungen des Vergleichsportals Verivox könnte der durchschnittliche Haushaltsstrompreis dadurch um etwa 1,52 Cent je Kilowattstunde sinken – was einer Reduzierung von rund vier Prozent entspricht.
Milliardenzuschuss senkt Strompreise ab 2026 um rund vier Prozent

Laut Energiewirtschaftsverband BDEW ist zu beachten, dass der Zuschuss wegen regionaler Unterschiede nicht gleichmäßig bei allen Stromkundinnen ankommt.

Im Durchschnitt kann ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden der Verivox-Berechnung zufolge mit einer Entlastung von rund 61 Euro rechnen. Bei einem Verbrauch von 2.800 kWh liegt die Entlastung bei knapp 43 Euro, bei 1.500 kWh sind es rund 23 Euro.

Gebühren für Übertragungsnetz sinken

Anlass der Berechnung war die Veröffentlichung der vorläufigen Netzentgelte 2026 für das sogenannte Übertragungsnetz. Nach Angaben der vier Betreiberfirmen wird die durchschnittliche Gebühr, das sogenannte Übertragungsnetzentgelt, durch den Zuschuss von derzeit 6,65 Cent pro Kilowattstunde auf 2,86 Cent pro Kilowattstunde sinken.

Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber sind die Unternehmen 50Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW. Mit den Übertragungsnetzentgelten werden neben Investitions- und Betriebskosten auch Maßnahmen zur Systemstabilität finanziert.

Die Bundesregierung plant für 2026 einen Zuschuss in Höhe von 6,5 Milliarden Euro. Das entsprechende Gesetz muss noch verabschiedet werden.

Das Übertragungsnetz besteht aus Höchstspannungsleitungen und ist für den Stromtransport über weite Strecken zuständig. Die Netzebenen darunter bilden das sogenannte Verteilnetz, über das die allermeisten Stromkunden ihren Strom beziehen.

Regionale Unterschiede der Gebührensenkung

Laut BDEW ist es regional sehr unterschiedlich, wie stark ein Haushalt, ein Gewerbe oder ein Industrieunternehmen von einer Absenkung der Übertragungsnetzentgelte profitiert. „Es ist zum einen abhängig davon, wie viel Strom im jeweiligen Verteilnetz aus dem Übertragungsnetz entnommen wird, zum anderen von der Kundenstruktur in dieser Region“, so der Verband.

Der Strompreis für Haushaltskunden setzt sich aus mehreren Bestandteilen zusammen. Laut BDEW bilden mit rund 40 Prozent Beschaffung und Vertrieb den größten Posten. Steuern, Abgaben und Umlagen machen 32 Prozent aus. Die Gebühren für Verteil- und Übertragungsnetze haben einen Anteil von rund 28 Prozent.

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