Flaute auf dem weltweiten IPO-Markt – starker Einbruch insbesondere in Europa

Schwaches IPO-Jahr 2012: Zahl der Börsengänge sinkt 2012 um 32 Prozent, Emissionsvolumen um 24 Prozent / Zahl der IPOs in Europa fast halbiert / Starker Rückgang auch in China / Relativ stabile Entwicklung in Nordamerika / Gute Perspektiven für IPO-Markt in Deutschland


Wien, 13. Dezember 2012. Der weltweite Markt für Börsengänge (Initial Public Offerings, kurz IPO) ist im Jahr 2012 weiter geschrumpft: Seit Jahresbeginn fanden weltweit 768 Börsengänge statt, bei denen insgesamt 119 Milliarden US-Dollar erlöst wurden – im Vorjahr waren im gleichen Zeitraum noch 1126 Börsengänge mit einem Volumen von 156 Milliarden Euro gezählt worden.

Anders die Entwicklung bei unseren Nachbarn in Deutschland. Dort verzeichnete man mit 11 Börsegängen und einem Emissionsvolumen von rd 2.4 Milliarden US-Dollar das beste IPO-Jahr – gemessen am Emissionsvolumen – seit 2007. Angesichts der guten Entwicklung des Aktienmarkts in Deutschland und der erwarteten relativ stabilen Konjunkturaussichten dürfte sich diese positive Entwicklung im kommenden Jahr fortsetzen.

Das sind Ergebnisse des aktuellen weltweiten IPO-Barometers des Prüfungs- und Beratungsunternehmens Ernst & Young.

Im Vergleich zu 2010 und 2011 fällt die weltweite Bilanz für die ersten elf Monate des Jahres 2012 schwach aus – die Zahl der Börsengänge liegt in diesem Jahr um 32 Prozent niedriger als im Vergleichszeitraum 2011 und sogar um 36 Prozent niedriger als in den ersten 11 Monaten des Jahres 2010.

In allen wichtigen IPO-Märkten wagten weniger Börsenneulinge den Sprung aufs Parkett als im Vorjahr – auch in China, das jahrelang Hauptmotor des weltweiten IPO-Marktes war.

Im Gesamtjahr 2010 waren in China (Volksrepublik China, Hongkong und Macao) noch 502 Börsengänge gezählt worden, 2011 immerhin noch 381. In diesem Jahr gab es bislang nur 228 IPOs im Reich der Mitte. Das Gesamt-Emissionsvolumen verringerte sich sogar von 131 Milliarden US-Dollar im Jahr 2010 über 72 Milliarden US-Dollar (2011) auf 26 Milliarden US-Dollar in diesem Jahr. Eva-Maria Berchtold, Leiterin des Bereichs Transaction Advisory Services bei Ernst & Young , führt diesen Rückgang zum einen auf die deutlich gestiegene Zurückhaltung der Investoren in China zurück, die mit Investitionen in Börsenneulinge nicht nur gute Erfahrungen gemacht hätten. „Zudem ebbt der Strom von Börsengängen großer Staatsunternehmen ab. Dennoch war China 2012 der mit Abstand wichtigste IPO-Markt weltweit – und dürfte diese Position auch im kommenden Jahr innehaben.“

Ebenfalls rückläufig war die Zahl der IPOs in Nordamerika – nach 172 Transaktionen im Vorjahr wurden im Jahr 2012 bislang 152 Börsengänge in den USA und Kanada gezählt. Das Emissionsvolumen stieg hingegen dank des Facebook-IPOs, der 16 Milliarden US-Dollar einbrachte, um 8 Prozent auf 41,5 Milliarden US-Dollar.

Stark geschrumpft ist vor allem aber der europäische IPO-Markt: Die Zahl der IPOs europäischer Unternehmen ging um 47 Prozent von 260 auf 139 zurück, das Emissionsvolumen reduzierte sich sogar um 64 Prozent von 33 auf 12 Milliarden Euro. „Die europäische Schuldenkrise, die inzwischen auch eine Konjunkturkrise ist, hat die IPO-Aktivitäten in europaweit deutlich gebremst“, kommentiert Berchtold: „Auch wenn Deutschland sich dem europäischen und weltweiten Trend entziehen konnte, werden wir in Österreich für einen IPO wohl auf das nächste Jahr warten müssen. Für die Unternehmen heißt es gut vorbereitet zu sein, um zum richtigen Zeitpunkt die Gunst der Stunde zu nutzen.“

Größter IPO des Jahres: Facebook

Der größte Börsengang des Jahres war die Erstnotiz von Facebook, die 16 Milliarden US-Dollar einbrachte. Auf dem zweiten Platz folgt der IPO von Japan Airlines mit einem Emissionserlös von 8,5 Milliarden US-Dollar vor dem Börsengang der mexikanischen Grupo Financiero Santander Mexico (4 Milliarden US-Dollar).

Gemessen an der Zahl der Erstnotierungen liegt im Jahr 2012 bislang die chinesische Börse Shenzhen (129 IPOs) an erster Stelle, gefolgt von der New York Stock Exchange (75).

Über Ernst & Young

Ernst & Young* ist eine der führenden Prüfungs- und Beratungsorganisationen in Österreich. Mit rund 600 Mitarbeitern an vier Standorten erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2011/2012 einen Umsatz von 72 Millionen Euro. Gemeinsam mit den insgesamt 167.000 Mitarbeitern der internationalen Ernst & Young-Organisation betreut Ernst & Young Mandanten überall auf der Welt.

Ernst & Young bietet sowohl großen als auch mittelständischen Unternehmen ein umfangreiches Portfolio von Dienstleistungen an: Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Transaktionsberatung, Risiko- und Managementberatung.

Weitere Informationen finden Sie unter www.ey.com/austria

 

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