Die Abschaffung des Bargelds – Vorgeschobene und tatsächliche Gründe

geldscheineBislang galt es eher als (Verschwörungs-)Theorie hinter vorgehaltener Hand, doch mittlerweile ist das Thema im Mainstream angekommen: Die Bargeldabschaffung. Folgt man den Befürwortern, klingen die Argumente tatsächlich logisch, zumindest nachvollziehbar. Was spart sich die Volkswirtschaft nicht alles an zahlungstechnischem Aufwand, wenn selbst der Kaugummi mit EC- oder Kreditkarte bezahlt wird: In der virtuellen Geldwelt braucht man kein aufwendiges Kassenmanagement, keine kostspieligen Überwachungsinstrumente oder teure und gefährliche Geldtransporte.

Überhaupt, ist das Bargeldsystem erst einmal ad acta gelegt, wird auch der Sumpf der Steuerhinterziehung, Schwarzarbeit und Drogenkriminalität trocken gelegt. Eine handwerkliche Leistung gegen Gegenleistung im DIN A-Umschlag – soll ja vorkommen – ist dann unmöglich. Denn eine Bargeld-vegane Tauschwirtschaft – z.B. Bad neu fliesen lassen gegen einen dicken Pastrami-Schinken und 200 Eier  – ist deutlich weniger attraktiv. Ohne Zweifel, der Schattenwirtschaft würden durch Bargeldlosigkeit die Zähne gezogen. Wenn so ziemlich alles auf Rechnung geht, käme Vater Staat aus dem Grinsen nicht mehr heraus. Mit deutlich mehr Steuergeld würde der Bundeshaushalt nachhaltig schwarze Nullen schreiben. Ich höre schon heute wie aus den Finanzamtsstuben ein leicht veränderter Top-Schlager von 2014 erklingt: Bargeldlos durch die Nacht .

Liebe Bürgerinnen und Bürger, diese zwei dicken Argumente pro Bargeldabschaffung klingen doch nun wirklich überzeugend, um Bargeld fremdzugehen und zu Liebhabern von Plastikgeld zu werden, oder?

Datensicherheit ist eine Illusion, der gläserne Kunde wird Realität

Allerdings verschweigen uns die Bargeld-Fleischlosen die Nachteile. Wer jemals an der Tankstelle oder an der Supermarktkasse in der Schlange gestanden hat, weiß, dass Kartenzahlung nicht die reine Freude ist. Wie oft wird die Karte vom Inhaber verkehrt herum in das Lesegerät gesteckt oder wie oft wird der falsche Pin-Code eingegeben, der neuerdings immer häufiger verlangt wird? Dagegen geht Bargeldbezahlung Ruckzuck. Aber wer weiß, vielleicht wird ja zukünftig jedem Erdenbürger ein Chip implementiert, der bei Verlassen des Supermarkts sofort die virtuelle Bezahlung der Rechnung veranlasst und nebenbei – als kostenlosen Zusatznutzen – auch noch Blutdruck und Cholesterinwerte misst.

Und Datensicherheit? Wenn das amerikanische Justizministerium, die US-Armee und selbst das Smartphone der Kanzlerin gehackt werden, darf man durchaus die frevelhafte Frage nach der Datensicherheit virtueller Zahlungsströme stellen. Kommt das Geld wirklich dort an, wo es der Überweisende hinhaben wollte?

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