von Michael Proffe
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Ein Fehlschlag kommt selten allein
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Fortschritt durch Innovation
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3M heute – ein Industriegigant
Wissen Sie, wer den Buchdruck erfunden hat? Oder das Telefon? Oder die Glühbirne?
Ich wette, den meisten Menschen werden sofort die Namen Johannes Gutenberg, Alexander Graham Bell und Tomas Alva Edison einfallen. Große Innovationen, deren Erfinder auch heute, lange nach Ihrem Tod, weltbekannt sind.
Aber wissen Sie eigentlich, wer die Büroklammer erfunden hat? Ich wusste es nicht – dabei benutze ich diese kleinen Helfer in meinem Büro beinahe täglich.
Die Büroklammer ist tatsächlich ein wirklich nützliches kleines Ding und ich glaube, dass jeden Tag weltweit Millionen Menschen eine Büroklammer in die Hand nehmen, um damit Blätter zusammenzufügen. Aber keiner weiß, wer sie erfunden hat – das ist doch eigentlich unfair, oder? Es gibt so viele Gegenstände des Alltags, die wir täglich in die Hand nehmen und die uns gute Dienste leisten, ohne dass wir wissen, wer eigentlich erstmals die geniale Idee hatte.
Dagegen möchte ich heute etwas tun. Wobei ich den Erfinder der Büroklammer leider nicht würdigen kann, der ist nämlich nicht bekannt. Wir wissen nur, dass sie erstmals um 1890 industriell in England hergestellt wurde, und dass ein Mister William Middlebrook aus Waterbury, Connecticut 1899 erstmals ein Patent auf die Büroklammer anmeldete.
Aber es gibt einen weiteren kleinen Bürohelfer, den Sie alle kennen und vielleicht sogar auch täglich nutzen: Den Haftnotizzettel, auch als Post-It bekannt. Die kleinen, selbstklebenden und meistens neonfarbenen Zettel sind aus kaum einem Büro mehr wegzudenken.
Und wer die erfunden hat, wissen wir. Noch wichtiger als die Namen der beiden Erfinder (denn es handelt sich hierbei um eine Ko-Produktion), ist der Name des Unternehmens, das die Haftnotizzettel auf den Markt gebracht hat. Denn dieses Unternehmen ist – Sie ahnen es vielleicht – ein echter Trendfolger. Wie das Unternehmen heißt und wie es zu der Erfindung des Post-Its kam, lesen Sie in der heutigen Ausgabe der „Proffe News“.
Herzliche Grüße
Ihr
Michael Proffe
Ein Fehlschlag kommt selten allein
Die Geschichte unseres Unternehmens beginnt mit einem Fehlschlag. 1902 schließen sich in Two Harbors im US Bundesstaat Minnesota 5 Geschäftsmänner zusammen: William A. McGonagle, Dr. J. Danley Budd, John Dwan, Henry S. Bryan und Hermon W. Cable.
Ihr Ziel: Sie wollen in der nah gelegenen Mine von Crystal Bay das Mineral Korund fördern, dass für die Herstellung von Schleifpapier und Trennscheiben benötigt wird. Dazu gründen die 5 Herren das Unternehmen Minnesota Mining and Manufacturing Co. – später weltweit bekannt als 3M.
Die Gründer von 3M (Quelle: 3m.com)
Leider stellte sich sehr bald heraus, dass das Korund aus der Mine in Crystal Bay nicht die benötigten Eigenschaften aufwies – damit war der schöne Businessplan dahin. Das war aber nicht das Ende von 3M. Die benötigten Mineralien wurden kurzerhand aus Spanien importiert – was zum zweiten Fehlschlag führte: Denn die Mineralien lösten sich viel zu schnell wieder vom Schleifpapier und machten es so unbrauchbar.
Das lag daran – wie man später herausfand – dass die Mineralien zusammen mit Olivenöl verschifft wurden, und das Öl die Mineralien verunreinigt hatte. Statt aufzugeben wurde 3M innovativ und entwickelte ein Verfahren, dass die Mineralien von den Olivenöl-Rückständen befreite – dem großen Geschäft mit Schleifpapier stand jetzt nichts mehr im Wege!
Fortschritt durch Innovation
Dieser Unternehmensgeist und der unbedingte Wille, eine Lösung zu finden waren die Treiber, die 3M in den folgenden Jahren zu einem der innovativsten Unternehmen der Welt machte.
In den frühen 1920er Jahren hatte 3M als erstes Unternehmen weltweit wasserdichtes Sandpapier im Programm. 1925 erfand der Laborassistent Richard G. Drew das „masking tape“ – in Deutschland bekannt als Malerkrepp oder Abdeckband. So wuchs 3M zu mit jeder weiteren Innovation zu einem bedeutenden Unternehmen im Bereich Klebstoffe.
Die Erfindung des Haftnotizzettels
Kommen wir jetzt aber zu den beiden Männern, die für die Erfindung des Post-Its verantwortlich sind. Auch diese Geschichte beginnt wieder mit einem scheinbaren Fehlschlag.
Denn eigentlich wollte Spencer Silver im Jahr 1968 bei 3M einen neuen Superkleber entwickeln. Heraus kam aber nur eine Klebemasse, die sich zwar gut auf Flächen auftragen ließ, aber leider auch sehr leicht wieder abzulösen war. Dafür hatte man aber keine Verwendung, und so geriet dieser neue Klebstoff bald wieder in Vergessenheit.
Erst 1974 erinnerte sich Art Fry, ein Kollege von Silver, wieder daran: Fry war Mitglied eines Kirchenchors und ärgerte sich darüber, dass ständig die Lesezeichen aus seinen Noten fielen. Deshalb holte er sich eine Probe von Silvers als nutzlos eingestuften Klebstoffs und strich ihn auf seine Lesezeichen. Das Ergebnis war zufriedenstellend: Die Lesezeichen fielen nicht raus, ließen sich aber rückstands- und mühelos entfernen: Der Haftnotizzettel war erfunden!
Ein Post-It im Einsatz (Quelle: Eigenes Bild)
3M heute – ein Industriegigant
3M ist heute ein multinationaler Technologiekonzern und stellt hauptsächlich Klebstoffe und Klebeprodukte her.
Mit fast 90.000 Mitarbeitern weltweit konnte das Unternehmen 2015 einen Umsatz von 30,27 Milliarden Dollar erzielen; der Netto-Gewinn belief sich dabei auf 4,83 Milliarden Dollar.
Aufgrund seiner hohen Innovationskraft und seiner qualitativ hochwertigen Produkte ist 3M ein Unternehmen, dass noch viele Jahre erfolgreich am Markt tätig sein wird – und für uns Trendfolger eine gute Anlagemöglichkeit!