Die Abzocke durch einen Schlüsseldienst ist kein Einzelfall: In Gelsenkirchen verlangte ein „Türöffner“ jetzt sogar 800 Euro für seine Dienste. Verbraucherzentrale und Polizei geben Tipps, wie man schwarze Schafe erkennt – und wie man im Ernstfall auf die teuren Schlüsseldienste verzichten kann.
Es gibt Situationen, die hat fast jeder Mensch schon einmal erlebt: Man geht kurz ‘raus, zum Briefkasten – und schon fällt die Tür ins Schloss. Oder man hat den Schlüssel auf der falschen Seite der Türe stecken lassen und zieht gedankenverloren zu. . . in solchen Momenten ist guter Rat teuer
Oft im wahrsten Sinne des Wortes – denn Schlüsseldienste lassen sich ihre Dienstleistungen, vor allem in Notfällen, oft teuer bezahlen.Wucherpreise inklusive„Wir haben in Gelsenkirchen schon Fälle erlebt, in denen ein Schlüsseldienst 800 Euro für das Türöffnen verlangt hat. Und das bar auf die Hand“, erzählt Jürgen Fleischmann vom Kommissariat Kriminalprävention und Opferschutz der Gelsenkirchener Polizei. Mit wenigen Handgriffen zeigt er, wie sich mit einem selbst gebastelten Werkzeug die zugefallene Tür in Windeseile öffnen lässt. „Wenn sie nicht gerade eine Spezialverriegelung hat, ist das eine Sache von 20 Sekunden“, sagt er. „Für diesen minimalen Aufwand 800 Euro zu verlangen, ist unmöglich. Das ist Wucher und damit strafbar“, so Fleischmann. Der Experte rät, auf diese Geldforderungen nicht einzugehen. „Vor allem, wenn Sie dazu genötigt werden, das Geld sofort aufzutreiben, sollten Sie die 110 rufen und den Vorfall bei der Polizei melden.“Bei seriösen Firmen sei es immer möglich, sich eine Rechnung ausstellen zu lassen und diese erst nach genauer Prüfung zu begleichen. „Dabei sollte man darauf achten, dass eventuelle Feiertagszuschläge nur auf die Arbeitsleistung und nicht auf die Materialkosten draufgerechnet werden“, betont Ute Helfferich, die Leiterin der Verbraucherzentrale NRW