Auch im Sport ist die Geschlechterungleichheit allgegenwärtig. Zwar ist festzustellen, dass die Einnahmen und Umsätze im Frauensport deutlich steigen, dennoch hinken sie denen aus dem Männersport viele Milliarden Euro hinterher. Die steigenden Wirtschaftszahlen im Frauensport sollten allerdings dazu führen, dass die gesamte Sportindustrie in den Frauensport investiert, um neue Möglichkeit im Damensport zu schaffen.
Erst kürzlich wurden die Unterschiede im Frauen- und Männersport wieder mehr als deutlich. Mehrere Basketballerinnen von den US-Colleges hatten Bilder von den unterschiedlichen Krafträumen bei March Madness, dem wichtigsten Collegeturnier für Basketballer gepostet. Während die Herren viele Hantelbänke mit Dutzenden Gewichten zur Verfügung haben, müssen die Damen bei March Madness mit wenigen Gewichten auskommen. Der Aufschrei in den Vereinigten Staaten war natürlich sehr groß und die NCAA, die für das Turnier zuständig ist, gelobte aufgrund des öffentlichen Drucks nachzubessern. Dieses Beispiel zeigt gut, mit welchen Problemen die Profisportlerinnen in ihrem Alltag zu kämpfen haben.
Der Frauensport wird häufig vernachlässigt behandelt, da nicht so viele Massen angezogen werden und die Umsätze deutlich unter dem Herrensport liegen. Nur in wenigen Sportarten, wie zum Beispiel beim Tennis, sind die Preisgelder für beide Geschlechter gleich. Dabei müssten die Damen eigentlich mehr erhalten, da es ihnen viel schwerer gemacht wird. Sie haben meist schlechtere Trainingsbedingungen, müssen häufig neben ihrem Sport arbeiten, da Sponsoren- und Preisgelder nicht ausreichen, das Leben zu finanzieren und können im Falle einer Schwangerschaft gar keinen Leistungssport treiben.
Die Männer schauen dabei häufig weg und setzen sich zu selten für ihre weiblichen Vereinskolleginnen ein. Fußballer und andere Profisportler, die im Jahr mehrere Millionen Euro verdienen, werden meist sehr stumm, wenn es um das Gehalt der Athletinnen wird. Dabei könnte man mit dem Monatslohn der europäischen Topfußballer meist eine ganze Saison einer Damenprofimannschaft finanzieren. Natürlich setzen die Herrenteams noch immer ein Vielfaches der Damenteams um und generieren somit deutlich höhere Gewinne, doch müssen auch intern auf Vereinsebene Maßnahmen ergriffen werden, um die Damen besser zu bezahlen. So hätten diese eine Chance, ohne Sorgen und Geldnöte zu trainieren und könnten das teils sehr hohe Niveau im Frauensport weiter anheben.
Gelingt es nun, da Umsätze und Zuschauerzuspruch beim Frauensport steigen, in diesen zu investieren, könnte eine gute Basis für weiteres gesundes Wachstum bei den Damen geschaffen werden. Es reicht aber nicht, wenn sich die Frauen dafür einsetzen. Vielmehr sollten die Männer für das andere Geschlecht einstehen und intern und extern für das Aufbrechen der falschen Verhaltensweisen werben. So würde der Frauensport weiter wachsen und sich die Unterschiede in Behandlung und Bezahlung zwischen den Geschlechtern langsam angleichen. Gleiche Gehälter und Preisgelder sind zwar in den meisten Sportarten nicht zu erreichen, die krassen Unterschiede sollten aber weniger werden.