Es gibt Berufe, die gibt es gar nicht. Eine zugegebenermaßen etwas flapsige Formulierung für die Tatsache, dass in den vergangenen Jahren immer neuen Berufe auf den Markt gedrängt sind, deren Existenz noch vor 20 Jahren undenkbar gewesen wäre. Treiber dieser Entwicklung ist vor allem die Digitalisierung, aber auch weitere Trends wie New Work oder die Energiewende. Es entstehen neue Tätigkeitsfelder in den Bereichen Technik, IT und Marketing. Doch auch bestehende Berufe verändern sich. Kein Ingenieur kommt heute mehr ohne maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz aus. Die Gruppe an neuen Jobs wäre zu groß, um sie in einem relativ kurzen Artikel abzuhandeln. Deswegen stellt dieser Text nur einige der neu entstandenen Berufsbilder vor.
Haben Sie schon einmal von einem Feel-Good-Manager gehört? Falls nein, liegt es möglicherweise daran, dass es sich um einen recht neuen Beruf handelt, dessen Bezeichnung durchaus wörtlich zu nehmen ist. Feel-Good-Manager haben die Aufgabe, in Unternehmen für eine stetige Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu sorgen. Sportangebote, Weiterbildungsmöglichkeiten, moderne Technik: Dass all dies in ausreichendem Male vorhanden ist, regelt ebenjener Feel-Good-Manager. Auch kristallisieren sich immer neue Studiengänge heraus. Wer die Zusammenhänge zwischen Medien und der Psychologie des Menschen untersuchen möchte, wird zum Beispiel Medienpsychologie Master.
Von E-Learning-Developern und virtuellen Assistenten
E-Learning gewinnt jedes Jahr mehr an Bedeutung. Mit reinen Online-Fragebögen ist es heute längst nicht mehr getan. Deswegen gibt es den E-Learning-Developer. Diese Berufsgruppe entwickelt Schul- und Lernsysteme und bereitet Inhalte für Game Based Learning, E-Book-Learning und Mobile Learning auf. Alles englische Begriffe für die neue Art des Lernens – haptisch, kreativ, digital. Zudem führen diese Experten Schulungen durch, beispielsweise, um typische Fehler beim E-Learning zu vermeiden.
Virtuelle Assistenten hingegen sind das, was früher klassische Sekretäre waren: Sie unterstützen Unternehmen bei allen Verwaltungsaufgaben wie Rechnungen, steuerlichen Unterlagen oder Mails. Was daran neu ist? Diese Arbeit erfolgt vollkommen ortsunabhängig. Das klassische Vorzimmer hat ausgedient, zumindest in vielen kreativen Kreisen und im IT-Entwicklerumfeld. Alles läuft digital ab.
Die Entwickler hinter der Künstlichen Intelligenz
Bevor künstliche Intelligenz künstlich und intelligent wird, muss sie jemand entwickeln. Hierauf sind sogenannte KI-Entwickler spezialisiert, die sowohl die technische Komponente als auch die Programmierung der Algorithmen übernehmen. Eine andere Bezeichnung für KI-Entwickler ist KI-Engineer. Tatsächlich handelt es sich um eine Zwischendisziplin aus Ingenieurwesen und Informatik, die durch den zunehmenden Einsatz der KI immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Eng daran gekoppelt ist der Beruf des Big Data Scientist. Jeden Tag fallen unfassbar viele Mengen an Daten an: Früher noch eine Domäne der allgemeinen IT, gibt es heute hochspezialisierte Fachleute, die sich um die Auswertung, Strukturierung und Nutzung dieser Datenmengen kümmern. Die wichtigste Aufgabe des Big Data Scientist besteht darin, in den riesigen Datenströmen Strukturen und Cluster zu finden.
Was macht ein Building Information Modeling Manager?
Wie alle Branchen ist auch das Baugewerbe zunehmend digitalisiert. Die Aufgabe eines Building Information Managers (BIM-Manager) liegt in der digitalen Planung und Steuerung der Bauplanung. Diese Berufsgruppe kümmert sich nicht nur um die Modellierung des Gebäudedatenmodells, sondern auch um den Termin- und Kostenplan sowie den Arbeitsablauf während der Bauphase. Kurzum: Alle digitalen Prozesse bei einem Bauprojekt werden von einem BIM-Manager koordiniert. Und diese ganzen Berufsbilder waren wie erwähnt nur einige wenige. Es gibt darüber hinaus noch:
- Robotik-Ingenieur
- IT-Security-Manager
- Art Director Digital and Print
- Servicetechniker Wind und Solar
- Agile Coach
- Site Reliability Engineer
- Human Ressources Partner
- E-Sports-Manager
- 3D-Druck-Experten
- Affiliate Marketing Manager
Und man ahnt es: Auch diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.