Der vorläufige Gesamt-Einkaufsmanagerindex (EMI) in Deutschland fiel im Oktober auf 44,1, den niedrigsten Stand seit Mai 2020. Der Auftragseingang war mit 40,9 besonders schwach, ein Indiz für das schlechtere Geschäftsklima und die schwächere Nachfrage, da sich der Konjunkturausblick weiter eintrübt. Die Beschäftigungskomponente blieb mit 52,2 jedoch klar im expansiven Bereich, da die Firmen bereit waren, ihr Personal zu halten und offene Stellen zu besetzen. Der anhaltend robuste Arbeitsmarkt ist indes nicht nur auf die größte Volkswirtschaft der Eurozone beschränkt, sondern im gesamten Euroraum zu beobachten. Die Europäische Zentralbank wird ihren restriktiven Kurs wahrscheinlich beibehalten, bis sich sowohl die Inflation als auch die Arbeitsmärkte deutlich abgekühlt haben. Deshalb sind die Rezessionsrisiken weiterhin hoch, da die Wirtschaft nach wie vor den starken Inflationsdruck, steigende Zinsen und hohe Energiepreise verkraften muss.