Beamte sind unkündbar angestellte Diener des Staates, des Landes oder des Bundes. Ihre Unkündbarkeit macht ihre Einkommenssituation besonders gut planbar und zuverlässig. Das wirkt sich auf viele Anschaffungen, wie beispielsweise den Kauf und Unterhaltung eines PKWs aus.
Kosten für ein Kraftfahrzeug
Der günstigste Neuwagen kostet heute ca. 7500 Euro neu, nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Pauschal gesprochen wird ein Pkw in seinen laufenden Kosten proportional zum Kaufpreis teurer. Neben den Kosten für die Anschaffung sind Benzinverbrauch, Wartung und vor allem die Versicherung echte Preistreiber. Auch Steuern werden auf private Kraftfahrzeuge erhoben. Das kann die Kosten für ein Auto schnell in erstaunliche Höhen wachsen lassen. In Summe fallen für ein Auto folgende Beträge an:
– Anschaffungspreis
– Alternativ: Finanzierungskosten aus Tilgung und Zinsen
– Steuer
– Versicherung
– Wartung
– Betrieb.
Bei Steuern, Anschaffung, Wartung- und Betriebskosten gibt es keine „Beamtentarife“. Bei Zinsen und Versicherung gibt es diese offiziell ebenfalls nicht. Aufgrund des besonders gut planbaren Einkommens wird diesen beiden Stellschrauben einiges an Spielraum eingeräumt.
Kein Anspruch auf Beamtentarife aber…
Zur Berechnung eines Versicherungsbetrags wird ein umfangreicher Fragebogen erhoben. Dabei können zahlreiche Faktoren über die Höhe der zu leistenden Prämie entscheiden. Eigenheim-Besitzer mit Garage haben damit gegenüber den Mietern, die ihr Auto an einer Laterne parken müssen, einen Vorteil. Auch der Beruf des Versicherungsnehmers wird dabei berücksichtigt. Je sicherer das Einkommen ist, desto günstigere Tarife werden angeboten. So kommt es, dass ein Beamter sein Auto zu gleichen Leistungen wesentlich günstiger versichern kann, als ein Freiberufler. Im Durchschnitt sparen Staatsbedienstete fünf bis zehn Prozent weniger an Versicherungsprämie. Beamtentarife gibt es auch bei vielen anderern Versicherung. Auch Hausrat, Rechtsschutz, Haftpflicht oder PKV für Beamte locken mit deutlich günstigeren Tarifen für verbeamtete Staatsdiener.
Gleiches gilt für kreditfinanzierte Anschaffung einschl. Pkw. Hier gibt es tatsächlich einen „Beamtenkredit“. Dieser wird zwar meistens nur Eigenheimbauern zugesprochen. Doch auch für größere Anschaffungen wie einen Neuwagen kann dieser in Anspruch genommen werden. Neben den günstigeren Zinsen haben diese Darlehen zudem einen garantierten Zinssatz über die gesamte Laufzeit.
Grundsätzlich besteht aber kein Rechtsanspruch auf die Gewährung eines Beamtenkredits. Auch unter Staatsbediensteten gibt es Personen, die einen eher lockeren Umgang mit Geld pflegen. Da kann auch ein garantiertes, festes Einkommen nicht mehr ausreichen um die laufenden Kosten zu decken. Wenn der Beamte in diesem Punkten schon auffällig geworden ist, kann sein verschlechterter SCHUFA-Score zum Verlust des Beamtentarifs führen.
Die Macht der Gruppe nutzen
Beamte, die sich gut organisieren können, haben zusätzliches Potenzial dazu, ordentlich Geld zu sparen. Bestellt beispielsweise eine Behörde neue Dienstfahrzeuge, spricht nichts dagegen, wenn sich die Mitarbeiter beim gleichen Autohaus ähnliche Modelle ordern. Für den Händler bedeutet die Abnahme größerer Stückmengen die Möglichkeit, hohe Rabatte zu gewähren. Diese Möglichkeit haben andere Arbeitnehmer zwar auch. Aufgrund der hohen Fluktuation in der Privatwirtschaft ist es jedoch häufig aus organisatorischen Gründen nicht möglich. Die Mitarbeiterschaft eines Amtes bleibt hingegen über viele Jahrzehnte zuverlässig stabil. Damit geben sich ganz neue Potenziale. Die Kollegen müssen diese nur nutzen wollen.