Milliardengeschäft Fußball: Wettanbieter als Sponsoren in der Bundesliga

Seit Jahren engagieren sich Wettanbieter im Sponsoring bei den Vereinen der Bundesliga. Auch für die Saison 2021/22 hat ein Großteil der Vereine aus der deutschen Eliteliga einen Sponsorenvertrag mit einem Wettanbieter. Doch warum ist der Spitzensport als Sponsoring für Wettanbieter so lukrativ?

 

14 von 18 Bundesliga-Vereine gehen mit einem Wettanbieter als Sponsor in die Saison 2021/22. Mit dabei sind internationale Größen wie Tipico, bwin oder Betway. Doch auch kleinere Unternehmen sehen zunehmend die Lukrativität hinter dem Sponsoring des Milliardengeschäfts Fußball.

Sportfan als Zielgruppe

Im Gegensatz zu anderen Sponsoren erreichen die Unternehmen für Sportwetten durch Sponsorings im Fußball direkt ihre Zielgruppe. Sportwettenanbieter sind bestrebt, prominent im Sport für sich zu werben, denn die Zielkundschaft besteht hauptsächlich aus den Personen, die sich Sportevents ohnehin ansehen.

Das unterscheidet Wettanbieter von den meisten anderen Unternehmen, die keine ausgeprägte Zielgruppe im Sportfan wiederfinden. Während beispielsweise Unternehmen aus der Finanz-, Alkohol- oder Automobilbranche abwägen müssen, ob ein Sponsoring bei Profivereinen ausreichend Personen aus der Zielgruppe anspricht, betrifft dieses Problem die Sportwetten-Anbieter nicht. Als größte Sportliga Deutschlands rückt die Fußball-Bundesliga dabei natürlich in eine besonders gefragte Position.

Steigende Nachfrage und ein Ende der “Grauzone”

Die Nachfrage nach Sportwetten ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Während vor allem das Image und das beschränkte Angebot die Sportwetten noch vor zehn Jahren zu einer Nischenbranche machte, ändert sich dies zunehmend. Lizenzierte und seriöse Anbieter existieren inzwischen vielfach und konkurrieren um die Gunst der Sportfans. Mit einem Wettanbieter Vergleich lassen sich so mittlerweile problemlos dutzende bekannte Namen finden.

Dies ist auch der neuen Gesetzeslage geschuldet. So gilt seit dem 01.07.2021 für die gesamte Bundesrepublik eine einheitliche Glücksspielverordnung. Diese gewährleistet, neben dem Schutz für Spielende, dass alle Wettunternehmen mit entsprechenden Lizenzen legal in Deutschland agieren dürfen. Dadurch wurde den Unternehmen ermöglicht, den bisherigen rechtlichen Graubereich zu verlassen.

Die zunehmende Konkurrenz und die Legalität der Wettanbieter wird sich in den kommenden Jahren auch auf die Fußball-Bundesliga auswirken. Als deutsche Vorzeige-Liga mit großer Reichweite werden zukünftig so wohl vermehrt Wettanbieter Werbeflächen bei den Vereinen zieren. Die hemmende Sorge, sich nicht in einem rechtlich definierten Bereich zu bewegen, wurde den Anbietern mit der Glücksspielverordnung nämlich endgültig genommen.

Hertha BSC als deutscher Vorreiter

In den beiden Bundesligen finden sich zwar viele Vereine, die für Wettanbieter werben, jedoch präsentiert kein Verein einen Wettsponsor auf seinem Trikot. Eine Ausnahme stellte die Berliner Hertha dar, die bereits ab der Saison 2015/16 für einige Zeit “bet-at-home” auf ihrem Trikot präsentierte.

Während sich dieser Umstand in Deutschland noch als ungewöhnlich darstellt, ist er es in anderen Ligen längst nicht mehr. In den Vorzeigeligen wie der englischen Premier League oder der Spanischen LaLiga präsentierten und präsentieren Vereine seit langem Wettanbieter auf ihren Trikots. Ein Umstand, den man vermutlich in den kommenden Jahren zunehmend auch in Deutschland erleben wird.

 

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